Darum gehts
- Jonas Lauwiner besitzt herrenlose Grundstücke und nennt sich «König der Schweiz»
- Lauwiner bietet Anwohnern in Geuensee drei Optionen für Rosenweg-Rückkauf
- Über 150 Wege, Strassen und Gebäude hat Lauwiner in Besitz genommen
Seit Jahren sorgt Jonas Lauwiner (30) für Schlagzeilen. Der junge Mann, der in Interlaken BE aufwuchs, hat sich einen Namen damit gemacht, herrenlose Grundstücke in Besitz zu nehmen.
Mehr als 150 Wege, Strassen und Gebäude soll er sich schon unter den Nagel gerissen haben. Erst nannte er sich «König von Burgdorf», mittlerweile hat er sich selbst sogar zum «König der Schweiz» befördert.
Lauwiner und der Rosenweg in Geuensee LU
Auch im Kanton Luzern besitzt Lauwiner Boden. Ein aktuelles Beispiel: Lauwiner hat den Anwohnern den Rosenweg in Geuensee vor der Nase weggeschnappt. Sie standen kurz davor, eine Strassengenossenschaft zu gründen. Dann hätten sie selbst über das Wegerecht bestimmen können. Jetzt könnte das Vorhaben für sie teuer werden. Künftig kann Lauwiner für das Wegerecht Geld verlangen.
Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, hat der Grossgrundbesitzer den Anwohnern drei Optionen gegeben, wie sie ihren Weg zurückbekommen können.
Die erste Möglichkeit: Die Strasse soll in Lauwinerweg umbenannt werden. Option zwei wäre ein Tausch mit einem gleichwertigen Grundstück. Und die dritte vom «König» vorgeschlagene Lösung wäre ein Rückkauf des Weges. In der Gemeinde hat man das Ganze diskutiert – und kann sich mit keiner der drei Angebote wirklich anfreunden.
Wie Janine Wapf, Abteilungsleiterin Bau und Infrastruktur, gegenüber der «Luzerner Zeitung» angibt, habe Lauwiner 80'000 bis 150'000 Franken für den Weg verlangt. «Ihm ist schon bewusst, dass wir hier nicht im Kanton Zug sind und solche Preise nicht bezahlen können», kommentiert Wapf die Forderung. «Er hat den Leuten ein Ei gelegt», stellt sie fest.
«König der Schweiz» nutzt Grundbuch-Trick
Wie kommt der IT-Fachmann an mehr als 100 Grundstücke? Blick erklärt das System Jonas Lauwiner.
Und das ist erstaunlich simpel: Lauwiner schaut einfach im Grundbuch nach Land ohne Besitzer. Anschliessend reicht er bei den entsprechenden Gemeinden ein sogenanntes Okkupationsgesuch ein. Fällig werden lediglich Eintragungs- und Okkupationskosten von ein paar Hundert Franken. Die Grundstücke sind also echte Schnäppchen.
Kurios: Lauwiner hat mittlerweile so viele Grundstücke, dass er sie noch nicht alle besichtigen konnte. Eigenen Angaben zufolge kennt er nur die Hälfte seines «Reiches».
Wie er Blick im Frühjahr sagte, beschäftigt der selbst ernannte Monarch mittlerweile bis zu zehn «Untertanen», die nach herrenlosen Grundstücken suchen. Lauwiner selbst arbeitet weiterhin in einem 100-Prozent-Pensum für ein Pharmaunternehmen. Nebenbei verdient er auch mit Wegerechten Geld.
Sein Feldzug in der Schweiz bleibt für ihn ein Hobby, das er aber fraglos ernst nimmt. «Andere lassen vielleicht ihre Besitze verfallen. Aber ich nicht», sagt er.