Bei der Zuger Polizei eskalierte 2019 eine Affäre zwischen zwei Angestellten. Teils schlüpfrige Mails landeten bei unzählige Stellen im Kanton. Eine Beamtin und ein Kadermitglied wurden damals freigestellt, eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Wie die Sicherheitsdirektion am Mittwoch mitteilte, wurde das Strafverfahren nun eingestellt. Und: Der Chef der Sicherheitspolizei tritt aus dem Korps aus – im gegenseitigen Einvernehmen, heisst es weiter. Über die Details der Auflösung des Arbeitsverhältnisses sei Stillschweigen vereinbart worden.
Keine Hinweise gefunden
Im Fokus der inzwischen eingestellten Ermittlungen stand die Frage, ob die Mitarbeiterin die E-Mails tatsächlich versendet hatte und dadurch eine Amtsgeheimnisverletzung begangen habe. Oder ob eine Drittperson für den Versand verantwortlich war.
Es konnten aber keine Hinweise gefunden werden, dass die Mitarbeiterin die E-Mail-Nachrichten versendet hatte, heisst es weiter. Die Ermittlungen nach einer Drittperson als Absender hätten ebenfalls zu keinem Ergebnis geführt.
Soll sich melden, wenn er einen «Ständer» hat
Die Mails gelangten damals auch an die Pressestelle der Polizei. Einige der Nachrichten, die übrigens alle über die offiziellen Mail-Accounts von Zug liefen, hatten einen sexuellen Inhalt. Der Kadermann solle sich melden, wenn er einen «Ständer» habe, heisst es etwa in einer der Nachrichten.
Oder: «Ich begreife, dass du einen Test machst», heisst es in einer Konversation. «Zum Glück hatte er wenigstens mit Frauen Sex, von denen man nicht annehmen muss, dass sie Krankheiten haben», heisst es dort weiter. (SDA/bra)