200 Franken Busse für die «geile Scheisse»
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Im neuen Streifenwagen:Zürcher Regio-Polizeichef dreht Video während der Fahrt

Stellvertretender Polizei-Chef filmte sich bei Fahrt im neuen Streifenwagen
200 Franken Busse für die «geile Scheisse»

Überglücklich über den neuen Streifenwagen zückte Luca L., stellvertretender Polizeichef einer Zürcher Regio-Polizei, sein Handy und filmte sich während der Fahrt. Jetzt kassierte er eine Strafanzeige.
Publiziert: 27.11.2020 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 16.12.2020 um 14:14 Uhr
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Die Freude bei Luca L. über den neuen Streifenwagen war gross.
Foto: Zvg
Johannes Hillig

Endlich ein neuer Streifenwagen – und was für einer. Guter Sound, kein Motorengeräusch und Ledersitze. Diesen Glücksmoment wollte Luca L.* unbedingt festhalten und mit anderen teilen. Also zückte der stellvertretende Polizeichef einer Zürcher Regionalpolizei bei voller Fahrt sein Handy und filmte drauf los. «Was für eine geile Scheisse ist eigentlich der neue Streifenwagen», sagte er freudestrahlend in die Kamera. Sein nicht ganz jugendfreies Fazit über den Fahrkomfort: «Porno. Ich glaube, ich geh noch auf den Strich.»

Das Video stammt offenbar aus dem Jahr 2018, als die Regionalpolizei an der Goldküste den neuen Streifenwagen in Empfang nahm. Doch die Aufnahme tauchte im September 2020 plötzlich wieder auf, machte schnell die Runde und landete bei der Kantonspolizei Zürich. Die fand das Video weniger lustig. Es wurde Strafanzeige erstattet und ein Verfahren eröffnet.

Luca L. konnte sich an das Video gar nicht mehr erinnern

Jetzt ist der Fall abgeschlossen. Mit dem Ergebnis: Der Polizist wird nicht suspendiert, bleibt weiter stellvertretender Polizeichef. «Das Verfahren gegen Herrn L. ist abgeschlossen und er wurde für seine Übertretung mit einer Busse bestraft», teilt das zuständige Statthalteramt auf Anfrage von BLICK mit. Konkret: 200 Franken Busse plus 250 Franken Gebühren.

Autofahrer, die beim Telefonieren während der Fahrt erwischt werden, kassieren eine Busse über 100 Franken. Fürs SMS schreiben oder Hantieren mit dem Handy während der Fahrt drohen aber empfindlichere Bussen oder sogar ein Führerausweisentzug. Ganz schlimme Fälle können auch mit einer Gefängnisstrafe enden.

Luca L., der seit über 15 Jahren Polizist ist, kam also glimpflich davon. Zu dem Video äussern will er sich nicht. Eine Anfrage liess er bislang unbeantwortet. Als BLICK ihn im September mit den Aufnahmen konfrontierte, zeigte er sich überrascht. An ein Video könne er sich gar nicht mehr erinnern. Das dürfte sich inzwischen geändert haben.

* Name geändert

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