Riesen-Welse bedrohen Ökosystem im Gardasee
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Gefahr für Touristenziel:Riesen-Welse bedrohen Ökosystem im Gardasee

Fischer Nicolas Chevallier kämpfte 25 Minuten mit 100-Kilo-Koloss im Neuenburgersee
«Ich hatte Angst»

Bei Bevaix NE wurde ein Riesenwels mit einem Gewicht von über 100 Kilo gefangen. Es handelt sich dabei möglicherweise um das grösste Exemplar, das jemals in der Schweiz gefangen wurde.
Publiziert: 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 16:10 Uhr
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Nicolas Chevallier (rechts) und sein Kollege Olivier Junodpos vor dem 2,43 m grossen Wels.
Foto: Nicolas Chevallier

Darum gehts

  • Rekordwels im Neuenburgersee gefangen: 2,43 m lang und 100,5 kg schwer
  • Fischer Nicolas Chevallier kämpfte 25 Minuten mit dem Riesenfisch
  • Welse im Neuenburgersee seit etwa fünf Jahren aufgrund der globalen Erwärmung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Dimitri Faravel

Erst vor zwei Wochen zog Léon Uhlmann (22) einen 2,05 Meter langen Wels aus dem Neuenburgersee. Das kann Nicolas Chevallier (36) toppen: 2,43 m lang und 100,5 Kilo schwer war das Tier, das er am vergangenen Freitag vor dem Hafen von Bevaix NE gefangen hat – es soll sich um das grösste Exemplar handeln, das jemals in der Schweiz gefangen wurde. 

Chevallier wurde in Grandson VD am Neuenburgersee geboren und ist quasi auf dem Wasser gross geworden. «Mein Vater war Fischer und ich segle auf dem Neuenburgersee, seit ich stehen kann», sagt er. Die Jahre vergingen, aber die Liebe zum Fischfang ist geblieben. Seit 2009 ist der gelernte Koch Berufsfischer.

Ein Kampf der Giganten

An besagtem Freitag ist er gegen Mittag auf dem See, als es zur Begegnung mit dem Riesen-Wels kommt. An Bord seines Bootes holt Nicolas Chevallier seine Langleine ein, ein ganz spezielles Fanggerät. Sie besteht aus einer langen Hauptleine, die Mutterleine genannt wird, und trägt in regelmässigen Abständen Haken, die an kurzen Leinen befestigt sind.

Doch an diesem Tag spürt der Fischer einen ungewöhnlichen Widerstand: «Es war, als ob sich einer meiner Haken in einem Felsen verfangen hätte.» Schnell wird ihm klar, dass er einen aussergewöhnlichen Fang gemacht hat. Dass dieser Fisch viel grösser ist als alle anderen, die er bisher gefangen hat – sein bisheriger Rekord lag bei 60 Kilo.

Der Kampf beginnt. 25 Minuten braucht Nicolas Chevallier, um das Tier müde zu machen, immer bedacht darauf, dass die Schnur nicht reisst. «Das war beeindruckend. Das Tier hat es geschafft, mein Boot, das immerhin eine Tonne wiegt, etwa 15 Meter weit zu ziehen.» Der Profi ist verunsichert: «Ich hatte Angst und fragte mich, ob ich es wirklich schaffen würde, ihn aus dem Wasser zu ziehen.»

Letztendlich gelingt es ihm, das Tier zu erschöpfen und es nach und nach hochzuziehen. «Es war fast so gross wie mein Boot. Ich hatte noch nie ein solches Tier gesehen.» Mit letzter Kraft gelingt es dem Fischer, das Tier vollständig an Deck zu bringen. «Da habe ich eine riesige Freude verspürt.» Sein Kollege Olivier Junod, der in der Zwischenzeit «Barsche gehoben» hatte, gesellt sich schliesslich zu ihm. Auch er hatte noch nie ein solches Tier gesehen. «Hut ab. Der ist monströs», sagte er zu seinem Kameraden.

Welse fühlen sich wohl bei uns

Nach der Rückkehr in den Hafen wird das Tier sehr schnell zerlegt, damit das Fleisch essbar bleibt. Eine Hälfte wird geräuchert, die andere Hälfte wird in einer Strandbuvette in Bevaix frittiert.

Die Zubereitung von Wels ist keine leichte Aufgabe. «Selbst, wenn er gut zubereitet ist, hat er keinen besonderen Geschmack», sagt Nicolas Chevallier. «Sein Fleisch ähnelt ein wenig dem von Kabeljau. Die ersten Male, als ich ihn gegessen habe, war er nicht besonders gut. Heute ist er köstlich.»

Der Wels wird seit etwa fünf Jahren im Neuenburgersee gefischt. Sein Vorkommen hat sich jedoch mit der globalen Erwärmung stark ausgeweitet. Während viele Fische, wie die Felchen, aufgrund der Hitze und des Nahrungsmangels aus diesen Gewässern verschwinden, gelingt es anderen, sich anzupassen. Dazu zählt der Wels.

Nicolas Chevallier brauchte eine Woche, um sich von diesem Abenteuer zu erholen, aber jetzt ist er bereit für eine weitere Begegnung dieser Art. «Kaum war der Wels gefangen, war er auch schon verkauft. Wir müssen schnell wieder hin!»

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