Kein Erbarmen an Uni Lausanne
Student darf Prüfung nicht verschieben – trotz Beerdigung seiner Mutter

Ein Student an der ETH Lausanne wollte seine Abschlussprüfungen verschieben, weil seine Mutter gestorben war und an einem Tag der Prüfungen beerdigt werden sollte. Trotzdem liess die Uni nicht mit sich reden.
Publiziert: 20.12.2021 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2021 um 16:21 Uhr
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Weil seine Mutter verstorben war, wollte ein Student der ETH Lausanne seine Prüfungen verschieben.
Foto: keystone-sda.ch

Adrian T.* (20) aus dem Kanton Jura studiert an der ETH Lausanne (EPFL). Der junge Mann ist ein Hochbegabter – seit er zwölf Jahre alt ist, nimmt er an Kursen der renommierten technischen Hochschule teil. Im Sommer steht er kurz vor Abschluss des ersten Semesters seines Bachelorstudiums in Mathematik. Doch dann trifft ihn ein Schicksalsschlag: Im Juni stirbt seine Mutter an einem Herzstillstand, nur drei Tage vor seinen Abschlussprüfungen.

Für T. ist klar, dass er die Prüfungen verschieben muss. Nicht nur weil ihm dafür einfach der Kopf fehlt, sondern auch, weil die Beerdigung seiner Mutter an einem der Prüfungstage stattfinden soll. Doch der zuständige Professor bleibt hart und gibt ihm keinen Aufschub, wie die Zeitung «Le Matin Dimanche» berichtet.

Studienjahr wiederholen

Mehrere Lehrkräfte wollen dem jungen Mann helfen und bieten ihm an, zumindest die mündlichen Prüfungen um ein bis zwei Wochen zu verschieben. Die Hochschule stellt sich jedoch dagegen, der Antrag von T. wird offiziell abgelehnt. Einer der Gründe: Schriftliche Prüfungen könnten nur im Sommersemester geschrieben werden. Das bedeutet für den Mathe-Studenten: Er müsste das erste Studienjahr wiederholen, darum legt er Rekurs ein.

Dann schaltet sich die Abteilung für studentische Angelegenheiten ein. Denn für besonders gute Studenten bestehe die Möglichkeit, Prüfungen zu überspringen. Auch das bringt nichts, die Einrichtung geht nicht auf den Vorschlag ein. «Leider kann es zu Situationen wie derjenigen von Herr T. kommen», sagt die Kommunikationsabteilung der Hochschule zur Zeitung. Man habe allerdings eine Lockerung der Regel ins Auge gefasst.

Kulanz in der Pandemie

Für T. ist die Haltung der Hochschule unverständlich. «Ich bin immer gerne an die EPFL gekommen, habe zu dieser Institution hochgeschaut, aber in den letzten sechs Monaten hat sich meine Sicht komplett verändert», sagt der Student der Zeitung «Le Matin Dimanche».

Auffallend: Bei Corona-Fällen ist die Hochschule offenbar kulanter. Studentinnen und Studenten, die Symptome aufweisen, können an der ETH Lausanne auch ohne positives Testresultat Prüfungstermine verschieben, wie «20 Minuten» berichtet. (bra)

* Name geändert


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