Auf einen Blick
- Schweizer Bischöfe suchen neuen Präsidenten
- Mehrere Bischöfe wurden wegen Fehlern bei Missbrauchsfällen vom Vatikan gerüffelt
- Eigentlich gilt eine Amtszeitbeschränkung
Mit Beginn der Adventszeit an diesem Sonntag bereiten sich gläubige Christen auf das Weihnachtsfest vor. Den Schweizer Bischöfen ist jedoch noch lange nicht nach Weihnachten zumute. Wenn sie nächste Woche zu ihrer Vollversammlung tagen, wissen sie nicht, welcher Oberhirte die Hirten führen soll.
Der Vatikan verlangt, dass der Präsident einer Bischofskonferenz eine Legislatur voll ausfüllen kann und zugleich ein Ortsbischof ist. Äbte und Weihbischöfe kommen nicht infrage. Dies schränkt die Auswahl in der Schweiz zusätzlich ein.
Fehler in der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen
Vom Alter her wäre aktuell nur der Bischof von Lausanne VD, Genf und Freiburg, Charles Morerod (63), als Präsident wählbar. Allerdings vertuschte Morerod Missbrauchsfälle, der Vatikan hat ihn offiziell gerüffelt.
Alle anderen Bischöfe bräuchten eine Postulation: Der Papst müsste eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Der amtierende Präsident Felix Gmür (58) hat bereits zwei Amtszeiten hinter sich und darf laut Statuten nicht erneut kandidieren. Hinzu kommt: Auch Gmür wurde von Rom wegen Fehlern in der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen gerüffelt.
Die anderen Bischöfe sind eigentlich zu alt: Der Bischof von Chur GR, Joseph Bonnemain (76), wird in den nächsten Jahren aufhören. Der Bischof von Sitten VS, Jean-Marie Lovey (74), muss dem Papst nächstes Jahr seinen Rücktritt anbieten. Lovey wurde erst kürzlich vom Papst gerüffelt; Bonnemain ist der einzige amtierende Ortsbischof mit weisser Weste.
Vertagen die Gottesmänner die Wahl?
Der Abt von Einsiedeln SZ, Urban Federer (56), bräuchte eine Sondergenehmigung aus Rom, weil er kein Ortsbischof ist; ebenso der Weihbischof von Basel, Josef Stübi (63). Der Abt von St-Maurice VS, Jean Scarcella (73), kommt gar nicht erst infrage: Er befindet sich im Ausstand, seit bekannt wurde, dass er einem Jugendlichen an den Hintern gefasst haben soll. Seine kirchliche Zukunft ist ungewiss.
Wie die Bischöfe nächste Woche entscheiden werden, ist unklar. Denkbar ist auch, dass die Gottesmänner die Wahl vertagen und abwarten, wer neuer Bischof von St. Gallen wird. Bischof Markus Büchel (75) leitet das Bistum nur noch übergangsweise.
De Raemy unter Druck
Zu klären ist, ob sich Weihbischof Alain de Raemy (65) im Präsidium der Bischofskonferenz halten kann. Gegen ihn läuft nach wie vor eine Untersuchung in Rom: Der Whistleblower Nicolas Betticher (63) wirft de Raemy vor, einen Missbrauchsfall vertuscht zu haben. Es geht um einen Priester, mit dem de Raemy gemeinsam ein Chalet im Wallis besass. Dort missbrauchte der Priester einen minderjährigen Ministranten. Im Jahr 2020 bestritt de Raemy gegenüber «Le Matin Dimanche», von der Tat gewusst zu haben. Er habe nur erfahren, dass der Mitbesitzer des Chalets «eine homosexuelle Beziehung hatte – er sprach von einem Erwachsenen, von Küssen und Umarmungen». Laut dem Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz, Davide Pesenti (42), gibt es nach wie vor keine Entscheidung aus Rom, was die Zukunft von Alain de Raemy betrifft. Auch de Raemys Sprecher teilt mit, der Weihbischof habe noch keine Post aus Rom erhalten.
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