Die bürgerlichen Parteien hätten versucht, eine gemeinsame Präsidiumskandidatur aufzubauen, sagte der 45-Jährige in einem Interview mit der «NZZ» vom Dienstag.
Daraus sei aber nichts geworden. Es sei schwierig, in Zürich eine absolute Top-Persönlichkeit aus dem Hut zu zaubern, die einen überparteilichen Anstrich habe. «Am Ende schauten die involvierten Parteien vor allem für sich», sagte Bamert. Seine Kandidatur könnte FDP-Konkurrent Avdili bürgerliche Stimmen kosten.
«Wir richten unsere Kandidatur nicht gegen Avdili, sondern gegen den SP-Vertreter Raphael Golta, den wir für eine schwache Figur halten», so Bamert.
Boutiquen und Luxuskarossen
Bamert sieht verschiedene Unterschiede zwischen der Stadtzürcher SVP und FDP: «Wir treten pointierter auf, machen weniger Kompromisse mit links – zum Beispiel in der Verkehrspolitik», sagt er. Vor allem würden sich die Parteien in einem zentralen Punkt unterscheiden: «Wir haben genug vom ewigen Wachstum dieser Stadt», sagt Bamert zur Position der SVP. Die Zuwanderung müsse gebremst werden, der Dichtestress störe viele Zürcherinnen und Zürcher, die Wohnungsknappheit ebenfalls.
Seit 1990 war die SVP nicht mehr im Stadtrat präsent, Bamert dürfte es also schwer haben. Genau deshalb gehe er aber mit einer «gewissen Entspanntheit» in den Wettbewerb, so der SVPler. Ausserdem sei Zürich gar nicht eine so linke Stadt, wie man denken könnte. «Zürich, das sind nicht nur die linken Wollsocken aus dem Kreis 4», so Bamert. In der Innenstadt wimmle es von teuren Boutiquen, edlen Restaurants, Luxuskarossen. All das sei das Gegenteil von links.