Elisabeth und Mario Marzer gingen trotz Pandemie auf Schiffsreise
«Es hat an nichts gefehlt»

Fluss- und Kreuzfahrtschiffe laufen nach und nach wieder aus – mit striktem Schutzkonzept. Elisabeth und Mario Marzer konnten es trotzdem kaum erwarten.
Publiziert: 23.08.2020 um 00:27 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2020 um 20:33 Uhr
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Elisabeth und Mario Marzer bereisen seit Jahren leidenschaftlich die Flüsse Europas.
Foto: Nathalie Taiana
Milena Stadelmann

Als Mario Marzer (63) vor mehr als 30 Jahren seine erste Flussfahrt von Basel nach Köln (D) unternahm, hatte er zwei Bücher eingepackt – aus Angst, es könnte ihm langweilig werden. Er las keine einzige Zeile.

Die Reise auf dem Rhein weckte bei Marzer und seiner Frau Elisabeth (66) die Leidenschaft für die Wasserstrassen Europas. Wie oft sie seitdem an Bord gingen, wissen die beiden nicht – irgendwann haben sie aufgehört zu zählen.

Gezählt haben sie die Tage seit Beginn der Pandemie. Elisabeth und Mario Marzer sassen auf dem Trockenen. Corona zwang die Schiffe fast fünf Monate lang zum Ankern.

Millionen-Verluste

Die Krise hat die Fluss- und Kreuzfahrt-Reedereien in aller Welt hart getroffen. Bis dahin erlebte die Branche einen Boom, für dieses Jahr wurden 32 Millionen Passagiere erwartet. Jetzt stehen rund 500 Hochseeschiffe still. Das kostet die Eigner pro Schiff und Monat bis zu einer Million Dollar.

Am letzten Sonntag legte mit der MSC Grandiosa das erste Hochseeschiff wieder zu einer Mittelmeer-Reise ab – mit 2500 statt 6000 Passagieren. Die deutlich kleineren Flussfahrtschiffe sind schon seit Anfang Juni wieder in Europa unterwegs, mit einer bis zu 50 Prozent tieferen Auslastung – nur so lassen sich die Abstandsregeln auf der Fahrt einhalten. Rentabel sei das nicht, sagt Stephan Frei, Geschäftsleiter der Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten AG.

Von Passau bis Budapest

Das Ehepaar Marzer wagte sich Anfang August wieder auf ein Schiff und reiste auf der Donau quer durch Europa – von Passau in Deutschland bis ins ungarische Budapest. Ohne Bücher, dafür mit Masken. «Wieder auf einem Schiff zu sein, war für uns wie Weihnachten», sagt Mario Marzer mit breitem Lächeln.

Vor der Abreise informierte sie der Reiseveranstalter über die Corona-Massnahmen. Der Sicherheitsabstand, die Desinfektion des Gepäcks und das Fiebermessen vor Betreten des Schiffs waren nur einige davon. Hätte ein Passagier Symptome entwickelt, wäre bei ihm ein Corona-Schnelltest durchgeführt worden.

Sicherheit dank Schutzkonzept

«Ich hatte keine Angst, mich mit dem Virus anzustecken», sagt Elisabeth Marzer. Das Schutzkonzept des Reiseveranstalters gab dem Paar Sicherheit.

Und sie trugen fast immer eine Maske, auf dem Schiff oder an Land – auch wenn es nicht überall Pflicht war. «Gestört hat das nicht», findet Mario Marzer. Aber es gab auch Passagiere, die sich beschwerten.

Vermisst hat das Paar auf der Reise «absolut nichts» – auch nicht das Buffet. «Mit dem Service an den Tischen ist es ohnehin viel ruhiger und zivilisierter», findet Elisabeth Marzer.

Das Paar hat seine ersten Ferien seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie genossen. Kein Wunder, lässt die nächste Reise nicht lange auf sich warten: Nächste Woche fahren die Marzers auf dem Flussschiff von Berlin nach Stralsund in Ostdeutschland.

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