Darum gehts
- Salafisten-Treffen in Schweizer Bergen abgesagt, Veranstalter gibt keine weiteren Informationen
- Hanna Hansen, bekannte Salafistin, sollte an Veranstaltung teilnehmen
- Hansen reagiert nicht auf Anfrage
Mitte November berichtete Blick über eine Ankündigung für ein «Schwestern-Wochenende» in den Schweizer Bergen. Der Veranstalter gab nur wenige Informationen preis.
Der Anlass, ein mutmassliches Salafisten-Treffen, hätte eigentlich in wenigen Tagen, vom 5. bis zum 7. Dezember, stattfinden sollen. Doch nun wurde er offenbar abgesagt.
«Die Veranstaltung findet nicht statt», erklärte «Islamic Power», der Organisator mit Sitz in Hunzenschwil im Kanton Aargau, am Mittwoch gegenüber Blick. Führte die Berichterstattung zur Absage der Veranstaltung? Auf Nachfrage sagt «Islamic Power», die Absage habe «andere Gründe».
Weitere Fragen beantwortete der Veranstalter unterdessen nicht. Zuvor hatte er die Ankündigung bereits aus den sozialen Medien gelöscht.
«Islamismus-Influencerin» Hanna Hansen
Die Ankündigung war vor allem deshalb so brisant, weil Hanna Hansen (41) als Teilnehmerin genannt wurde. Zugleich war sie als Co-Autorin des Instagram-Beitrags geführt.
Die ehemalige Profiboxerin Hansen ist heute eine der bekanntesten Salafistinnen Deutschlands. Sie missioniert für den radikalen Islam. Hansen versuche gezielt, junge Mädchen und Frauen anzusprechen, «um die salafistische Glaubensauslegung des Islams zu verbreiten», schreibt der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg über die Konvertitin. Dieser bezeichnet sie auch als «islamistische Influencerin».
Hansen vermische in ihren Botschaften regelmässig religiöse Themen mit Lifestyle-Elementen und extremistischen Narrativen, die sich gegen die demokratische Grundordnung richteten, so die Verfassungsschützer weiter. Die 41-Jährige wird ausserdem vom Verfassungsschutz in Bayern beobachtet. Dieser nennt sie eine «Islamismus-Influencerin».
Hansen hat auf Instagram und Tiktok jeweils weit über 200'000 Follower.
«Wir reden über schöne Dinge»
Hansen redet gern in den sozialen Medien und auf eigenen Veranstaltungen. Gegenüber Journalisten gibt sie sich hingegen schmallippig.
Der «Spiegel» stellte sie an einem ihrer «Schwestern-Picknicks» zur Rede. Worüber an diesen Treffen gesprochen werde, wollten die Journalisten von Hansen wissen. Ihre Antwort: «Wir reden über schöne Dinge, über Dinge, die uns weiterbringen, Dinge, die gut sind für unsere eigene Seele und unser eigenes Ende.» Der Beitrag wurde ebenfalls Mitte November veröffentlicht.
Auf eine Anfrage von Blick zum ursprünglich geplanten «Schwestern-Wochenende» in den Schweizer Bergen hat Hansen nicht reagiert.
Blick fragte vergangene Woche auch erneut beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) nach. Man habe keine neuen Informationen zu dem Thema, hiess es.