Es war ein spektakulärer Fund: Vergangenen Samstag holten Abfalltaucher einen Riesenknochen aus dem Vierwaldstättersee bei Gersau SZ. Von welchem Tier der Knochen stammt, wusste zunächst niemand. Eine Biologin vermutete, er stamme von einem Elch. Andere tippten auf eine Kuh. Aber so genau wusste es niemand.
Jetzt ist klar: Der Riesenknochen stammt von einem Rind. Das habe ihm der örtliche Tierarzt bestätigt, sagt Matthias Ardizzon (47), der beim Tauchgang dabei war. Er ist Präsident des Vereins Abfalltaucher.ch. Konkret sei es der linke Oberschenkelknochen, sagt Ardizzon zu BLICK. Der Knochen ist zirka 40 Zentimeter lang und bis zu anderthalb Kilo schwer.
Wahrscheinlich nicht interessant für Archäologen
Um zu erfahren, ob es sich um ein weibliches oder ein männliches Tier handelt oder wie lange der Knochen im Wasser war, müsste Ardizzon den Knochen einem archäologischen Institut übergeben. «Wenn es ein normaler Rindsknochen ist, ist er wahrscheinlich nicht interessant für die Archäologen», sagt Ardizzon. Trotzdem werde er den Knochen einem Institut anbieten. «Wenn sie kein Interesse daran haben, wird er im Tierschlachthof sauber entsorgt.»
Doch wie kam das Weidevieh ins Wasser? «Ich glaube nicht, dass jemand einfach so ein Rind in den See geworfen hat», sagt Ardizzon. «Ich denke, das Rind ist in Wassernähe tot umgefallen und trieb dann in den See.»
Knochen holen die Abfalltaucher selten aus dem Wasser, höchstens mal einen abgenagten Markknochen. Neben dem Riesenknochen bargen die Abfalltaucher vergangenen Samstag noch weitere Seeschätze. Insgesamt 16 Taucher und über 10 Helfer säuberten den Vierwaldstättersee von Dingen wie Trottinetts, Pneus oder Küchenmessern. Das Ganze füllte eine Mulde von 7000 Liter Fassungsvermögen.