Rechtspsychologin und Pädophilen-Expertin Monika Egli-Alge (60) stand schon diversen Medien Rede und Antwort – auch BLICK. Nun gerät sie selber ins Visier der Ermittler. Egli-Alge soll Gelder veruntreut haben und für den Konkurs von zwei Wohnheimen verantwortlich sein. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt eine Strafuntersuchung gegen sie eröffnet.
Mitarbeiter werfen ihr Veruntreuung vor
Egli-Alge selbst hatte die beiden Wohnheime für schwererziehbare Jugendliche gegründet – diese sind nun aber am Ende. Vor etwa zwei Wochen deponierte sie die Bilanz ihrer Phoenix Wohnheime GmbH beim Konkursamt, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet. Zuvor gab es offenbar heftige Auseinandersetzungen und Schuldzuweisungen.
Ihre eigenen Mitarbeiter warfen ihr vor, sie hätte Gelder veruntreut und sei für den Konkurs der beiden Heime verantwortlich. Sie waren es auch, die gegen Egli-Alge Strafanzeige einreichten. Die Pädophilen-Expertin spricht jedoch von einem abgekarteten Spiel. Ihrer Ansicht nach hätten die Mitarbeiter selbst die GmbH absichtlich in den Konkurs geführt, damit sie die Leitung übernehmen können – allen voran die Heimleiterin Jacqueline Romann. Egli-Alge möchte diese nun zur Rechenschaft ziehen. Bisher hat die Staatsanwaltschaft aber noch keine entsprechende Strafanzeige erhalten.
Löhne nicht mehr gezahlt
Die Thurgauer Staatsanwaltschaft prüft nun die Vorwürfe gegen die Pädophilen-Expertin. Es besteht der Verdacht auf Misswirtschaft und ungetreue Geschäftsbesorgung. «Dies sagt jedoch noch nichts über die Schuld der Angeklagten aus», sagt Marco Breu, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Der Fall flog aufgrund mehrerer Betreibungen in der Höhe von insgesamt über 50'000 Franken auf. Die Phoenix GmbH war nicht mehr fähig, die Löhne zu zahlen. Dies, obwohl die Institution monatlich rund 120'000 Franken von Fürsorgestellen erhielt. Seit zwei Wochen leitet ein neu gegründeter Verein die beiden Heime in Müllheim TG und Weinfelden TG.