Mann sticht Hündchen Lady mit Meter ein Auge aus
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Vorfall in Winden TG
Mann sticht Hündchen Lady mit Meter ein Auge aus

Ein Mann verletzt in Winden TG das kleine Malteser-Hündchen Lady (9) schwer am Kopf. Der Hund verliert sein Auge. Die Besitzerin ist entsetzt.
Publiziert: 18.01.2021 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 15:48 Uhr
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Malteser-Hündchen Lady (9) wurde am Samstag in Winden TG von einem Mann so schwer verletzt, dass es sein Auge verlor.
Foto: Zvg
Céline Trachsel

Am Samstag ging Borka Stojkovic (53) aus Arnegg SG mit ihrem Mann Zeljko Stojkovic (54) und Malteser-Hündchen Lady (9) ins Lokal ihres Boccia-Vereins in Winden TG, um mit Helfern ein paar Arbeiten zu erledigen. «Während Corona nutzen wir die Zeit, um die Bocciabahn zu renovieren. Zudem streichen wir derzeit das Restaurant. Jeder hat etwas zu tun.»

Als Borka Stojkovic am Nachmittag kurz das Lokal verlässt und zum Einkaufen fährt, passiert das Schreckliche: Ihr Hund wird von einem Mann schwer verletzt.

«Wir haben die Bocciabahn im selben Gebäude wie die Wirtschaft zum Klösterli. Dort war ein Schreiner zugegen, den ich schon öfters hier gesehen habe. Er ist ein Stammgast im Klösterli. Ich grüsse ihn immer, aber er hat noch nie zurückgegrüsst», erzählt Borka Stojkovic. Am Samstag sei der Mann wohl für irgendwelche Arbeiten dort gewesen.

Mit einem Meter auf Auge eingestochen

Weil in der Wirtschaft das WC zu war, benutzte er ungefragt jenes des Bocciavereins. «Lady hat gebellt, wurde mir erzählt. Dann versuchte der Schreiner, sie gegen den Kopf zu kicken. Mein Mann hat das zwar gesehen, aber da er Lady nicht getroffen hatte, wollte er den Schreiner nicht zur Rede stellen – er wollte keinen Streit.»

Der Schreiner geht weg – kehrt aber zurück. Stojkovic: «Da ging er mit dem Meter auf Lady los. Er kniete sich zu ihr hinunter und stach ihr ins Auge. Dann stand er auf und trat sie noch gegen den Kopf!»

Borka Stojkovics Ehemann geht auf den Schreiner zu, fragt ihn, was gerade passiert sei. «Mein Mann hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesehen, dass Ladys Auge derart verletzt ist. Der Schreiner sagte, dass es ihm egal sei, was vorgefallen sei. Dann schimpfte er über Ausländer und ging.»

«Überall war Blut»

Als Borka Stojkovic wenige Minuten später zurückkehrt, hält ihr Mann das schwer verletzte Hündchen im Arm. «Überall war Blut», erzählt sie. «Wir mussten mit Lady direkt in eine Tierklinik fahren, die auf Verletzungen an den Augen spezialisiert ist.» Dort folgt die traurige Nachricht: Das Auge ist verloren.

Stojkovic plagen viele Fragen: «Wieso schlägt man einen so kleinen Hund? Wenn er Angst hatte vor ihr, wieso ging er noch auf die Knie?» Ihre Wut ist riesig. «Er hat nicht nur Lady, sondern auch mir sehr wehgetan. Wäre sie von einem Auto überfahren worden, müsste man sagen, das ist halt Schicksal. Aber so ... Dieser herzlose Mensch! So was ist doch nicht normal.»

Am Montagmorgen hat sie bei der Polizei Anzeige erstattet. Den Namen des Schreiners brachte das Ehepaar bereits in Erfahrung. Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigt BLICK, dass eine entsprechende Anzeige eingegangen sei und nun ermittelt werde.

Lady erholt sich unterdessen zu Hause. Am Dienstag muss das Auge entfernt werden. «Sie hat seit Samstagmorgen nichts mehr gegessen. Sie läuft, als wäre sie betrunken, weil sie keine Orientierung mehr hat. Wir haben in der Nacht auf Sonntag die ganze Nacht über sie gewacht», erzählt Borka Stojkovic. «Wir haben Kinder und Enkel, und Lady ist für uns genauso wie ein Kind. Sie ist für mich wie ein Mensch. Sie ist bei allen beliebt und hat noch nie Probleme gemacht. Aber jetzt ist sie invalid. Wie kann dieser Mensch überhaupt noch schlafen?»

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