«Als wir vor 31 Jahren in Island geheiratet haben, haben wir vergessen, unsere Trauzeugen zu fragen, wie sie heissen.» So wenden sich Thomas und Susan Gehrig, die in Wiedlisbach BE wohnen, in einem «SRF 1»-Beitrag an die Facebook-Community.
Die Trauung sei nämlich eine spontane Idee gewesen. Die Trauzeugen mussten deshalb auch relativ kurzfristig organisiert werden.
«Wir haben uns sicher herzlich bedankt»
Auf dem Zeltplatz in Akureyri wurden die beiden am 2. August 1989 fündig. «Wir fanden ein St. Galler Paar, das zwar nicht an der Zeremonie im Rathaus teilnehmen konnte, das aber gleichwohl auf dem Zeltboden und auf dem offiziellen Formular (das uns der Standesbeamte freundlicherweise mitgegeben hatte!) unsere Hochzeitsabsicht bestätigte», schreibt Gehrig auf Facebook.
«Wir haben uns damals sicher herzlich bedankt, aber in der Euphorie nicht einmal die Namen unserer Trauzeugen notiert - unverzeihliche Sünde, die wir jetzt ein paar Jahre später gerne tilgen würden.»
Ostschweizer Biologen gesucht
Die Suche dürfte sich allerdings als schwierig gestalten. Die Gehrigs erinnern sich lediglich daran, dass die Ostschweizer mit einem Linienbus unterwegs waren und beruflich «etwas mit Biologie» zu tun hatten.
Auch seien die frisch getrauten Eheleute damals ohne Handy unterwegs gewesen. Die Dokumentation sei darum «nicht so ausführlich» gewesen, sagen sie zum «St. Galler Tagblatt».
Dennoch schlug der Facebook-Post Wellen. Über 660 Personen haben ihn bisher geteilt.
Während die Facebook-Gemeinde alle Hebel in Bewegung setzt, wollen die Gehrigs auch nicht tatenlos rumsitzen. Das Paar will nun beim Zivilstandesamt in Akureyri eine Nachfrage stellen. Die beiden Ostschweizer hätten damals nämlich auch ihre Passnummern angegeben.
Finderlohn versprochen
Ihre Kinder haben den Eltern zum 30. Hochzeitstag einen Aufenthalt auf der Schynige Platte im Berner Oberland geschenkt. Weil es jedoch so stark geregnet hat, verbrachten die Eheleute den Tag drinnen und kamen auf die Hochzeit und die beiden Unbekannten zu sprechen. So entstand die Idee mit dem Facebook-Post, schreibt Gehrig.
Bei einem Erfolg verspricht das Ehepaar einen Finderlohn. Schliesslich seien die beiden schon mehr als 30 Jahre verheiratet und hätten vier Töchter. (man)