Video zeigt schreckliche Zustände in Thurgauer Tiermessie-Haus
Hier lagen 21 tote Büsis im Gefrierschrank

21 tote Katzen fand das Veterinäramt letzte Woche im Gefrierschrank eines Hauses in Müllheim TG. Die 35 lebenden Tiere wurden beschlagnahmt. So weit hätte es nicht kommen müssen: Die üblen Verhältnisse auf dem Hof waren längst bekannt.
Publiziert: 30.03.2019 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2020 um 14:36 Uhr

Die Aufnahmen vom Haus der Horror-Halterin aus Müllheim TG sind verstörend. Fliegen surren um das Katzenfutter, in einer Plastikschale sammeln sich Kot und Urin an, Eiter verklebt das Auge einer weissen Siam-Katze. Das war schon 2009. Diese Woche stiess das Veterinäramt in eben dieser Liegenschaft auf 21 tote Büsis im Tiefkühler. Wie konnte es nur so weit kommen?

Tierschützerin Yvonne Escher hatte vor zehn Jahren auf das Messie-Haus aufmerksam gemacht. «Die Halterin war wieder nicht zuhause, also schlich ich mich auf eigene Faust zum Haus und filmte die Missstände», erzählt sie im damaligen Fernsehbeitrag von «TV Bodensee».

Escher warnte noch vor Horror-Halterin

Bereits zuvor sei die Katzenhalterin berüchtigt gewesen, erklärt sie. Im Dorf hätten es alle gewusst, aber niemand etwas gemacht. Erst Eschers Aufnahmen brachten das Veterinäramt auf den Plan. Ein absolutes Tieraufnahmeverbot wurde verfügt und die Katzen vom Tierarzt untersucht. Im Beitrag warnte Escher noch: «Diese Frau darf keine Katzen mehr halten!»

Und doch stiess das Veterinäramt diese Woche auf 39 Katzen, 18 davon noch lebendig. Zudem fand man noch vier Kaninchen, sieben Hühner und vier Wüstenrennmäuse – alle wurden sofort beschlagnahmt (BLICK berichtete).

Heftige Vorwürfe gegen Veterinäramt

Yvonne Escher ist enttäuscht. Zu «20 Minuten» sagt sie: «Ich kann nicht verstehen, dass das Veterinäramt offenbar nicht regelmässig Kontrollen durchführte. Das ist das Hefenhofen der Katzen!»

Das Veterinäramt verteidigt sich gegenüber der Zeitung: Man hätte nicht genügend Kapazitäten, um ausgesprochene Auflagen permanent zu überprüfen. Nach dem bereits 2009 ausgesprochenen Tierhalteverbot droht der Halterin nun ein Totaltierhalteverbot. Bleibt zu hoffen, dass diese strengeren Massnahmen diesmal auch kontrolliert werden. (hah)

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