«Unterschreibt keine Rapporte!»
Bauern-Aufstand gegen die Polizei

Der Ostschweizer Verband für Landtechnik ist unzufrieden mit der Polizei. Diese würden sich mit den Verkehrsvorschriften für Landmaschinen nicht auskennen. Jetzt rufen die Bauern zum Protest auf.
Publiziert: 23.01.2017 um 20:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:46 Uhr
Bauern und Polizisten sind sich über Verkehrsvorschriften für Landmaschinen nicht immer einig.
Foto: Keystone

Es ist ein Protest mit Signalwirkung: Der Verband für Landtechnik St. Gallen Appenzell Glarus ruft zu Ungehorsam gegen die Polizei auf. Die Polizisten würden sich mit den Verkehrsvorschriften für Landmaschinen nicht auskennen, so der Vorwurf. 

Bei Kontrollen wüssten die Beamten oftmals nicht, was genau gelte, erklärt Verbandspräsident Heiri Schmid gegenüber dem SRF-Regionaljournal Ostschweiz. Die Bauern seien hingegen oft überrumpelt und nervös.

Daher fordert Schmid die Bauern nun auf, künftig allfällige Polizeirapporte nicht voreilig zu unterschreiben – so blieben den Beteiligten im Falle eines Verfahrens mehr Möglichkeiten.

Aufstand soll sensibilisieren

Schmid nennt ein Beispiel, das dem Verband kürzlich sauer aufgestossen war: Ein Bauer sei verzeigt worden, weil sein Traktor vorne mit einer Heuballenmaschine bestückt war. Die Polizei habe darin einen Verstoss gegen das Mitführen von Ladung gesehen. Verbandspräsident Schmid taxiert die Maschine jedoch als Betriebsmittel, was erlaubt ist.

Solche Vorfälle will der Verband für Landtechnik in Zukunft verhindern. Daher setze er auf den Aufruf sowie auf die Sensibilisierung beider Seiten, sagt Schmid. Zusätzlich sollen Gespräche mit den Verantwortlichen, zum Beispiel den Kantonen, geführt werden. (gr)

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