Töfffahrer († 51) stirbt bei Crash mit Neulenkerin Bettina S. (18)
«Sie macht sich schreckliche Vorwürfe»

Die Kreuzung ist in der Region rund um Friltschen TG berühmt-berüchtigt. Am Freitagmittag starb Bauer Reto M. (†51) auf seinem Töff an der Stelle, weil ihm die Neulenkerin Bettina S. (18) den Vortritt nahm.
Publiziert: 11.11.2018 um 19:51 Uhr
1/8
Bettina S. sah den Motorradfahrer nicht kommen. Ein Lastwagen habe die Sicht verdeckt.
Foto: zvg
Beat Michel und Flavio Razzino

Die Beifahrerseite des kleinen Mitsubishi von Bettina S.* ist eingedrückt, als ob ein Auto sie gerammt hätte. Doch es war ein Motorrad, das sie am Freitagmittag von rechts getroffen hatte. Reto M.* (†51) hatte auf seiner Yamaha keine Chance zu bremsen. Und knallte mit voller Wucht in die Seite. Der Aufprall war so heftig, dass der Bauer noch am Unfallort verstarb.

Die junge Studentin war von Stehrenberg TG in Richtung Kreuzung auf der Dorfstrasse gefahren. Vor der Märwilerstrasse hielt sie beim «Stop». Sie sah den Lastwagen, dessen Lenker die Polizei noch immer sucht, von links aus Märwil TG auf die Kreuzung zufahren. Als der LKW vorbei war, gab Bettina S. Gas.

Der Lastwagen verdeckte die Sicht auf das Motorrad

Und übersah den in Richtung Märwil fahrenden Reto M.* auf seiner Yamaha! Ein Horror für die Junglenkerin, die den Fahrausweis erst seit wenigen Monaten besitzt. Laut eigenen Angaben hatte sie den Töff wegen des Lastwagens nicht gesehen.

Der Lastwagenfahrer bemerkte den Unfall offensichtlich nicht und fuhr weiter. Bauer Reto M. blieb schwer verletzt liegen. Die Junglenkerin stieg leicht verletzt aus dem Auto.

«Bettina macht sich schwere Vorwürfe»

Zwei Tage nach dem Unfall ist die junge Frau noch immer geschockt. Sie will noch nicht über den Vorfall sprechen. Ihre Mutter sagt gegenüber BLICK aber, dass der Unfall die Familie schwer mitnehme. «Meine Tochter weiss genau, dass sie einen Fehler gemacht hat. Sie macht sich schreckliche Vorwürfe.»

Ein Anwohner war nach dem Crash sofort zur Unfallstelle geeilt. «Ich sah den Motorradfahrer auf der Strasse liegen. Wir haben sofort erste Hilfe geleistet», sagt er. Das Bild, welches sich ihm bot, verfolgt ihn noch immer. «Es sah schlimm aus. Der Mann hatte keine Chance, der Aufprall war viel zu heftig.»

«Die Kreuzung ist hochgefährlich»

Immer wieder kommt es an der Kreuzung zu schweren Unfällen, was den Anwohner nicht überrascht. «Die Kreuzung ist hochgefährlich», sagt er. Bereits in diesem Jahr habe es dreimal Blechschäden gegeben. Vor fünf Jahren starb hier eine Schülerin bei einem Unfall.

* Name geändert

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?