Ein Mann (38) spielte Mitte Februar mit seinen beiden Kindern und einem Bekannten in einem Wohnquartier in Frauenfeld TG. Als er plötzlich starke Schmerzen im Unterleib verspürte, beschloss er, einen Arzt aufzusuchen. Dieser stellte überraschend eine Schussverletzung fest. Niemand hatte etwas mitbekommen. Der Vater wurde anschliessend mit einer mittelschweren Verletzung ins Spital gebracht.
Der ungewöhnliche Vorfall gibt weiterhin Rätsel auf. In der Zwischenzeit hat sich die Militärjustiz eingeschaltet. Denn die Munition, mit der auf den Mann geschossen wurde, deutet auf eine Armeewaffe hin, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Sie kommt beim Schweizer Militär zum Einsatz.
Ob tatsächlich eine Armeewaffe verwendet wurde, wird gerade abgeklärt. Das Verfahren befindet sich noch im Stadium der «vorläufigen Beweisaufnahme», wie Georg Fritz, Mediensprecher der Militärjustiz, gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» erklärt.
Waffe nach Militärpflicht zu Hause
Wenn die Frage, ob das Geschoss aus einer Militärwaffe stammt, geklärt ist, bleibt weiterhin offen, aus welcher Waffe geschossen wurde und wer den Abzug gedrückt hat.
Laut Fritz werde dann eventuell ein Strafverfahren oder eine disziplinarische Untersuchung angeordnet. Bis solche Ermittlungen abgeschlossen sind, könne es dem Mediensprecher zufolge Monate bis Jahre dauern.
Dass tatsächlich eine Waffe der Schweizer Armee verwendet wurde, ist gar nicht so unwahrscheinlich. Zahlreiche Schweizer Männer sind dienstpflichtig und haben somit eine Waffe der Armee zu Hause. Viele bewahren ihre Waffe auch nach der Militärpflicht noch auf. Zudem gibt es in Frauenfeld ein Schiesssportzentrum und eine Kaserne der Schweizer Armee. (obf)