Vorfall im Sommerlager
St.Galler Lehrerin soll Schülerin Tampon eingeführt haben

Eine erfahrene Lehrerin soll in einem Klassenlager im Tessin Schülerinnen zum Schwimmen gedrängt haben, trotz Menstruation. Laut Berichten führte sie einem Mädchen sogar einen Tampon ein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun.
Publiziert: 08:28 Uhr
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Aktualisiert: vor 20 Minuten
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Ein Tampon-Skandal erschüttert derzeit St. Gallen.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Lehrerin in St. Gallen nach Vorfall im Sommerlager freigestellt
  • Lehrerin soll Schülerin eigenhändig Tampon eingeführt haben
  • Strafanzeige liegt vor, erste Ermittlungen wurden aufgenommen
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Daniel MacherRedaktor News

In St. Gallen sorgt ein Vorfall während eines Sommerlagers für Aufsehen: Eine erfahrene Lehrerin soll drei ungefähr 13-jährige Schülerinnen unter Druck gesetzt und körperlich eingegriffen haben. Die Stadt stellte die Lehrerin sofort vom Unterricht frei. 

Der Vorfall ereignete sich im Tessin: Drei Mädchen wollten wegen ihrer Menstruation nicht schwimmen, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Die Lehrerin soll Druck ausgeübt haben und einem Mädchen eigenhändig einen Tampon eingeführt haben, nachdem es selbst nicht geklappt hatte. Der Vorfall wurde während der Sommerferien gemeldet; nach Befragung der Schülerinnen und der Lehrerin stimmten die Aussagen überein.

Eltern wurden informiert – Vertrauenslehrperson eingesetzt

Die Lehrerin wurde freigestellt und per Ende Semester gekündigt. Auf eine fristlose Entlassung oder Strafanzeige verzichtete die Stadt zunächst, nach Rücksprache mit dem Kinderschutzzentrum, das keine meldepflichtige Straftat sah und eine Anzeige gegen den Willen der Mädchen als nicht sinnvoll erachtete. Die Eltern wurden informiert, eine Vertrauenslehrperson eingesetzt, und die Mädchen besuchen weiterhin dieselbe Klasse.

Das städtische Schutzkonzept verlangt von Lehrpersonen den respektvollen Umgang mit der Privatsphäre der Kinder und das Vermeiden jeglicher psychischer, physischer oder sexueller Grenzverletzungen. 

Mittlerweile liegt bei der St. Galler Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige vor, die Ermittlungen laufen. Der Gerichtsstand wird voraussichtlich im Tessin liegen. Die Lehrerin war für eine Stellungnahme nicht erreichbar; es gilt die Unschuldsvermutung.

Warst du selbst bei dem Sommerlager dabei und willst mit uns darüber sprechen? Oder bist du ein Elternteil einer Schülerin, die die Vorfälle mitbekommen hat? Dann melde dich gerne bei uns via E-Mail an redaktion@blick.ch, per Telefon an 044 259 8989 oder über WhatsApp an 079 813 8041.

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