Montagmittag wurde ein Höhlenforscher (40) unterhalb des Altmanns im Alpsteingebirge von einem Stein getroffen. Er war in ungefähr 50 Meter Tiefe, zog sich eine Beinverletzung zu und konnte die Höhle nicht mehr selbstständig verlassen. Dies meldet die St. Galler Kantonspolizei, die von Kollegen des 40-Jährigen benachrichtigt wurde.
Was folgte war eine Rettungsaktion, welche die Polizei als «sehr aufwendig und lange» bezeichnet. Es dauerte mehr als 48 Stunden, bis der Höhlenforscher geborgen werden konnte. Er und ein 58-jähriger leicht verletzter Retter wurden von der Rega ins Spital geflogen.
Felsmaterial wurde weggesprengt
Am Montag stieg der 40-Jährige mit zwei Kollegen, alle werde von der Polizei als erfahre» bezeichnet, in die Höhle ein. Diese befindet sich auf einer Höhe von rund 2000 Meter über Meer, westlich der Zwinglipasshütte. Nachdem sich der Stein gegen Mittag löste, traf er den Mann im Bereich der Hüfte. Ein Kollege blieb bei ihm, die Kollegin informierte die Rega.
In mehreren Helikopterrotationen wurden anschliessend Retter und Material auf den Berg geflogen. Schwierig waren unter anderem die Platzverhältnisse. Um den Verletzten bergen zu können, musste vorgängig Felsmaterial abgesprengt werden. Nach zwei Tagen und Nächten konnte der Verletzte am späten Mittwochnachmittag von den Höhlenrettern des Speleo-Secours (Höhlenrettung Schweiz) mit einer Spezialtrage aus der Höhle geborgen werden.
Dutzende Spezialisten am Werk
Welche Verletzungen der Forscher erlitten hat, ist noch unbekannt. Ein Retter wurde ebenfalls von einem Stein getroffen und verletzte sich leicht.
An der Bergungsaktion beteiligten sich rund 30 Spezialisten des Speleo-Secours Schweiz. Nebst der Rega standen ein Polizeihelikopter und zivile Helikopter, Höhlenretter des Speleo-Secours Schweiz, medizinisches Personal und die alpine Rettung Schweiz im Einsatz. Der Unfallhergang wird von Spezialisten der Alpinen Einsatzgruppe der Kantonspolizei St.Gallen vor Ort untersucht. (vof)