Am Montagmorgen kurz vor 2 Uhr reisst ein lauter Knall Anwohner am Bahnhof Ziegelbrücke aus dem Schlaf. Der Grund: Unbekannte sprengten einen Bancomaten und flüchteten anschliessend. «Es passierte in den frühen Morgenstunden. Mein Hund hat wie verrückt gebellt», sagt eine Anwohnerin zu Blick. Sie wurde durch die Nacht-und-Nebel-Aktion aufgeweckt.
Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen, bestätigt den Vorfall gegenüber Blick. «Ich gehe davon aus, dass bei der Sprengung Geld erbeutet wurde», sagte er. Der Gesamtwert lässt sich aktuell noch nicht beziffern. Es entstand Sachschaden im Wert von mehreren 100'000 Franken am Automaten und dem Bahnhofsgebäude.
Täter flüchteten auf E-Scootern
Die Täter waren an den im Bahnhofsgebäude eingebauten Bancomaten herangetreten und hatten ihn mutmasslich unter Einsatz von Sprengstoff geknackt. Durch die Wucht der Detonation wurde der Automat aus dem Gebäude gerissen und Teile des Gebäudes beschädigt. Glücklicherweise herrschte am Bahnhof wenig Publikumsverkehr und es wurde niemand verletzt.
Auf Bildern der Leserreporterin waren auch Einsatzkräfte der Kantonspolizei Zürich zu sehen. «Diese unterstützen uns bei den Ermittlungen», erläuterte Krüsi. Die Bundesanwaltschaft hat ein Verfahren mit Unterstützung von Kantonspolizei St. Gallen und der Bundespolizei eröffnet. Allfällige Aufzeichnungen von Überwachungskameras müssten erst noch ausgewertet werden, sagte Krüsi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Kantonspolizei St. Gallen sucht Zeugen. Gemäss Hinweisen dürften die beiden Täter mit zwei E-Scootern vom Tatort geflüchtet sein. Personen, die Angaben zur Tat oder den Tätern sowie deren Flucht machen können, werden gebeten, sich bei der Kantonspolizei St. Gallen unter 058 229 49 49 zu melden. (nad)