Finanzpolitik
Zwei Streichungsanträge für den St. Galler Lotteriefonds

Die Finanzkommission des St. Galler Kantonsrats hat sich für einen Sonderkredit ausgesprochen und lehnt zwei Beiträge aus dem Lotteriefonds ab. Die Rechnung mit einem operativen Minus von 243 Millionen Franken empfiehlt sie zur Genehmigung.
Publiziert: 22.05.2025 um 09:45 Uhr
Der St. Galler Kantonsrat wird in der kommenden Junisession über das schlechte Rechnungsergebnis diskutieren. (Archivbild)
Foto: GIAN EHRENZELLER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Finanzkommission habe das negative Rechnungsergebnis zur Kenntnis genommen, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei vom Donnerstag. Zu den Gründen gehörten unter anderem tiefere Steuereinnahmen oder Mehraufwände bei den Hospitalisationen.

Zustimmung gibt es für einen Sonderkredit in der Höhe von 15 Millionen Franken, der für die Weiterentwicklung des kantonalen Rechnungswesens und des Finanzmanagements vorgesehen ist. Die Kommission erhofft sich «spürbare Effizienzgewinne».

Weiter beantragt die Kommission die Streichung von zwei von insgesamt 81 Beiträgen aus dem Lotteriefonds. Dabei handelt es sich zum einen um das Projekt «Spatz», mit dem die lokale Bevölkerung in kleinen Gemeinden mit aktuellen Nachrichten und Veranstaltungsinformationen versorgt werden soll.

Für die Weiterentwicklung rechnet «Spatz» mit Gesamtkosten von 1,2 Millionen Franken. Der Lotteriefonds hätte sich mit einer Anschubfinanzierung von 200'000 Franken beteiligt. Die Kommission kritisiert den geringen Anteil an Eigenleistungen. Die Einhaltung des Kriteriums Gemeinnützigkeit sei fraglich.

Beim zweiten Streichungsantrag geht es um 10'000 Franken für die Veranstaltungsreihe «Baustellen der Demokratie» der Anny-Klawa-Morf-Stiftung. Geplant sind drei Abendveranstaltungen im Kanton St. Gallen. Eines der Themen wäre «Populismusmehrheiten in der Demokratie - Herausforderungen und Gefahren».

Für die Finanzkommission ist «der Stiftungszweck der Beitragsempfängerin» der Grund für den Streichungsantrag. Auf der Homepage der Stiftung heisst es zu den Zielen: Die Stiftung stehe «für eine progressive politische Bildung in der Schweiz».

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