«Bester Betriebstag im November»
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Massenansturm in der Höhe:Grosser Andrang auf dem Uetliberg

Sonnenanbeter stürmen Alpstein – das Schutzkonzept steht
«Bester Betriebstag im November»

Tausende Natur- und Wanderfreunde zog es am Wochenende trotz Corona in die Berge. Im Alpstein herrschte noch einmal Hochbetrieb mit Tausenden von Gästen.
Publiziert: 15.11.2020 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2020 um 05:40 Uhr
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Der wohl letzte goldige Herbsttag in diesem Jahr sorgt für einen Grossandrang. Der Parkplatz auf der Schwägalp war am Sonntag zum Bersten voll.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer

Der Parkplatz ist gerammelt voll. Der Einweiser auf der Schwägalp am Fusse des Säntis hat alle Hände voll zu tun. «Die Touristen kommen aus der halben Schweiz, heute herrscht hier Hochbetrieb», sagt der Mann zu BLICK.

Obwohl zahlreiche Gäste den letzten schönen Herbsttag richtig auskosten und noch einmal ordentlich Sonne und Vitamin D tanken wollen, läuft alles geordnet ab. Warteschlangen gibt es keine, obwohl die Luftseilbahn allein am Sonntag 1200 Passagiere auf den Säntis und wieder herunter transportiert.

Betrieb läuft mit verschärftem Schutzkonzept

«An den wirklichen Spitzentagen verzeichnen wir wesentlich höhere Frequenzen. Trotzdem war es unser mit Abstand bester Betriebstag im November», sagt Michael Wehrli, Bereichsleiter Technik der Säntisbahn. Dass der Ansturm eindrücklich, aber nicht überwältigend ist, führt der Bahnchef auf das Coronavirus zurück.

«Es gibt Leute, die grosse Angst haben. Und das, obwohl wir unser Schutzkonzept freiwillig noch einmal verschärft haben», sagt Wehrli. Konkret: In die Gondel der Luftseilbahn werden statt 85 nur noch 60 Passagiere auf einmal gelassen. Die Fahrgäste stehen damit nicht mehr ganz so dicht an dicht wie üblich. Der Sicherheitsabstand von anderthalb Metern lässt sich dadurch aber trotzdem nicht einhalten.

Michael Wehrli relativiert: «Das ist im Bus oder im Zug auch nicht anders. Damit vergleichen wir uns. Wir sind ja auch ein Transportunternehmen.» Auch die Beizen auf der Schwägalp sehen nur auf den ersten Blick proppenvoll aus. Hier wird die Regel von vier Personen pro Tisch konsequent umgesetzt.

Bahn ausser Betrieb – Parkplatz trotzdem voll

Tausende Natur- und Wanderfreunde wollen sich diesen schönen Herbsttag im Alpstein vom Virus nicht nehmen lassen. Einige nehmen dafür auch Einschränkungen in Kauf: In Brülisau AI ist der Parkplatz vor der beschaulichen Kirche üppig gefüllt. Und das obwohl die Bahn zum Hohen Kasten wegen Renovationsarbeiten nicht in Betrieb ist.

Einige Kilometer weiter in Jakobsbad AI ist der Parkplatz zum beliebten Ausflugsziel Kronberg ebenfalls zum Bersten voll. Aber auch hier teilen sich die Menschenmassen gut zwischen Kletterpark, Kinderspielplatz, Luftseilbahn und Spazierwegen auf.

«Risiko ist überschaubar»

Grössere Menschenansammlungen sind nur am Zugang zur Bobbahn zu beobachten. Hier stehen Eltern mit ihren Kindern an – und tragen die Maske diszipliniert im Freien.

«Das Risiko ist überschaubar, wir sind hier schliesslich an der frischen Luft», sagt ein Familienvater. Und fügt an: «Wenn so etwas wegen Corona nicht mehr möglich oder sicher sein soll, verstehe ich die Welt nicht mehr!»

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