Silvano M. (28) legte 13 Brände und hatte 134-Kinderporno-Fotos auf dem Handy
Therapie für Porno-Feuerteufel!

Das Kreisgericht See-Gaster verurteilt den Schweizer Silvano M. zu 40 Monaten Haft und einer stationären Massnahme. Der Temporärarbeiter ist laut den Richtern für 13 Brände in fünf Nächten in Rapperswil-Jona SG verantwortlich. Ausserdem fand die Polizei auf seinem Handy Kinderporno-Fotos.
Publiziert: 30.10.2017 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:45 Uhr
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Silvano M. auf dem Weg ins Kreisgericht See-Gaster, begleitet von einem Polizisten und seiner Anwältin. Er gibt nur bei zwei von insgesamt 13 Bränden in Rapperswil SG zu, der Verursacher zu sein.
Foto: Marco Latzer
Marco Latzer

Eine Brandserie versetzt Rapperswil-Jona SG zwischen September und Dezember 2015 in Angst und Schrecken. Ein Feuerteufel legt in fünf Nächten insgesamt 13 Brände. Nur durch glückliche Umstände entstehen daraus keine Grossbrände. Mit der Verhaftung von Silvano M.* (28) endet die unheimliche Serie.

Silvano M. will nur zwei Brände verursacht haben

Eine Überwachungskamera hielt den Mann in flagranti auf Bild fest, als er einen Container beim Gemeindehaus anzündete. An einem anderen Brandort stellten die Ermittler die DNA-Spuren des Handwerkers an einem angebrannten Besenstiel in einem Güterschuppen sicher. 

Trotzdem streitet M. vor dem Kreisgericht See-Gaster fast alle Taten ab, obwohl er sie während der Ermittlungen zugegeben hatte. Nur für zwei der 13 Brände sei er verantwortlich. «Ich habe bei den Einvernahmen ein falsches Geständnis gemacht», behauptete der Vater zweier Töchter.

Feuerteufel will ein Kupferdieb sein

Absurd: Nicht einmal den Brand, wo seine DNA auftauchte, will er verursacht haben. «Ich habe dort einige Male Kupfer gestohlen», so seine wirre Erklärung. Weshalb er dafür einen Besen anfassen musste, konnte er nicht schlüssig erklären.

«Der Beschuldigte hat aus niederen Motiven wie Wut und Rache gehandelt. Wegen des eigenen Versagens im Leben lieferte er sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Und machte auch noch weiter, als diese ihn längst auf dem Radar hatte», so Staatsanwalt Daniel Füllemann.

Kinderporno-Bilder wegen «Privatermittlungen» auf dem Handy

Bizarr ist auch die Erklärung für 134 kinderpornografische Fotos, die auf seinem Handy gefunden wurden. «Das war Beweismaterial! Ich bin per Zufall auf ein Pädophilen-Forum gestossen und wollte etwas unternehmen», behauptet Silvano M. Dumm nur: Von seinen «Ermittlungen» erzählte er niemandem.

Das Kreisgericht See-Gaster sieht es als erwiesen an, dass der Temporärarbeiter ohne Berufsausbildung der Feuerteufel von Rapperswil ist. Es verurteilt den Mann, der sich im vorzeitigen Massnahmevollzug befindet, zu 40 Monaten Gefängnis.

«Da M. an einer Persönlichkeitsstörung leidet und eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass erneut mit Brandstiftungen zu rechnen ist, wird eine stationäre therapeutische Massnahme angeordnet», heisst es im Urteil.

* Name der Redaktion bekannt

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