Schlacht vom Espenmoos: Sie waren dabei!

ST.GALLEN – Sie schlugen im Stadion Espenmoos alles zu Kleinholz: Jetzt sucht die Polizei nach den 18 Randalierern – übers Internet!
Publiziert: 20.01.2009 um 10:06 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:33 Uhr
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Die Polizei sucht nach insgesamt 18 Randalierern.
Foto: Kapo SG

20. Mai 2008 im Espenmoos: Das entscheidende Spiel des FC St. Gallen gegen AC Bellinzona um den Abstieg. Der Heimklub verliert mit 0:2 – und einige «Fans» daraufhin die Fassung. Die Randalierer lassen ihrer Wut freien Lauf, zerstören Mobiliar, legen sich mit der Polizei an.

Die traurige Bilanz: Sachschaden von 150000 Franken und Verletzte. Jetzt sucht die Polizei St. Gallen mit der Staatsanwaltschaft per Internet-Aufruf nach 18 mutmasslichen Hooligans.

Ihnen wird Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Sachbeschädigung zur Last gelegt. Mit der Veröffentlichung der Bilder erhofft sich die Polizei Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Identifikation der Verdächtigen führen.

Bereits im vergangenen November hatten die St. Galler Behörden Strafverfahren gegen 30 mutmassliche Hooligans eröffnet, die meisten davon Schweizer im Alter von 18 bis 22 Jahren. Acht Personen wurden am 9. Dezember 2008 in einer koordinierten Aktion verhaftet. Sie wurden befragt und wieder auf freien Fuss gesetzt.

Neue Wege in der Ostschweiz

Mit der Internet-Fahndung nach Hooligans gehen die St. Galler Staatsanwaltschaft und die Polizei zumindest für Ostschweizer Verhältnisse neue Wege. Die Online-Ausgabe des «St. Galler Tagblatts» veröffentlicht die Bilder ebenfalls.

Die Veröffentlichung von Bildern von mutmasslichen Randalierern ist nicht unbestritten: Gegner sehen darin eine Verletzung des Persönlichkeitsschutzes.

Simon Burger, zuständiger Untersuchungsrichter der St. Galler Staatsanwaltschaft, sagt, die Strafprozessordnung bilde die rechtliche Grundlage für das Vorgehen. Darin stehe, dass die Ermittlungsbehörden die Möglichkeit hätten, die Bevölkerung bei der Identifikation von mutmasslichen Tätern um Mithilfe zu bitten.

Bei den nun publizierten Bildern handle es sich um solche von Männern, bei denen der dringende Tatverdacht bestehe, ein «schweres Vergehen» begangen zu haben. (SDA/num)

Fahndung übers Internet: Was halten Sie davon? Schreiben Sie uns!

Luzern als erfolgreicher Vorreiter
LUZERN – Dass im Internet nach Hooligans gefahndet wird, ist kein Novum. Die Luzerner Kantonspolizei hatte im Mai 2007 Bilder von mutmasslichen Randalierern ins Netz gestellt – mit grossem Erfolg: Die Bilder von fünf gesuchten Randalierern waren gerade 21 Stunden auf der Homepage der Luzerner Kapo aufgeschaltet, wie Mediensprecher Urs Wigger sagt. Drei der Männer stellten sich selber, zwei konnten nach Hinweisen aus der Bevölkerung identifiziert werden. Alle Randalierer wurden angeklagt wegen Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte.
LUZERN – Dass im Internet nach Hooligans gefahndet wird, ist kein Novum. Die Luzerner Kantonspolizei hatte im Mai 2007 Bilder von mutmasslichen Randalierern ins Netz gestellt – mit grossem Erfolg: Die Bilder von fünf gesuchten Randalierern waren gerade 21 Stunden auf der Homepage der Luzerner Kapo aufgeschaltet, wie Mediensprecher Urs Wigger sagt. Drei der Männer stellten sich selber, zwei konnten nach Hinweisen aus der Bevölkerung identifiziert werden. Alle Randalierer wurden angeklagt wegen Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte.
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