Zu sechst prügelte eine Gruppe junger Männer am Bahnhof Wil SG auf Carsten Buchert (50) ein (BLICK berichtete). Der 50-jährige Deutsche landete mit gebrochenen Rippen und einer Lungenquetschung im Spital. Die Schläger im Alter zwischen 17 und 21 Jahren wurden vorübergehend hinter Gitter verfrachtet, waren aber bald wieder auf freiem Fuss. Es handelt sich um drei Schweizer, zwei Syrer und einen Mazedonier.
Die Zeit im Knast haben die jungen Männer aber offenbar nicht dazu genutzt, sich Gedanken zum Gewaltexzess zu machen. Gestern sagte Syrer Ameen O.* (16) im BLICK dreist: «Er ist selber Schuld, dass er Schläge kriegte!» Das Prügelopfer sei alkoholisiert gewesen – und sei selber handgreiflich geworden. Für Carsten Buchert ein Hohn, wie er aus dem Krankenbett sagt: «Diese Behauptungen sind ein schlechter Witz», sagte er nur zu den Ausreden der Schläger.
Am Tag danach zeigen die Prügler dann doch plötzlich eine Spur von Einsehen. Grund: Die Polizei hat den jungen Männern laut eigenen Angaben angedroht, für die Spitalkosten des Verletzten geradestehen zu müssen. «Es ist klar, dass wir zu weit gegangen sind», sagt nun Ahmed H.** zu BLICK.
Es war ein Schwinger, der Carsten Buchert ins Spital prügelte
Konkret: «Als er am Boden lag, hätten wir aufhören sollen mit Zutreten.» Der junge Mann fügt an: Es sei vor allem ein Schweizer in der Gruppe, Michael U.**, gewesen, der für die schlimmsten Verletzungen des Opfers verantwortlich sein dürfte: «Michael war jahrelang Schwinger. Er hat den Mann richtig auf den Boden geknallt», sagt sein Kumpel. Das Heimkind sei schon länger auf der schiefen Bahn – und sei immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.
Der junge Mann gibt neu auch zu: Der Konflikt entstand tatsächlich, weil Carsten Buchert einer älteren Dame helfen wollte. «Wir hatten schon früher am Tag einen handgreiflichen Streit am Bahnhof. Dabei ist eine alte Frau zu Boden gefallen, das stimmt.»
Trotz der Faktenlage gibt auch Ahmed H. dem hospitalisierten Deutschen eine Mitschuld: «Er war sturzbetrunken und hat mich am Kopf gepackt, als wir einfach nur unseres Weges gehen wollten!» Und: Das Opfer habe angedeutet ein Messer zu haben. Carsten Buchert bestreitet das.
**Name geändert