Privatarmee im Aufbau
20-jähriger Thurgauer will Terror bekämpfen

Mit einem Luxus-Concierge-Service und einer Privatarmee will ein Thurgauer Jungunternehmer in den Luxusmarkt einsteigen. Nun sucht er Mitarbeiter.
Publiziert: 18.06.2016 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:45 Uhr
Ein halbseitiges Inserat warb für einen Privatarmee-Job.
Foto: BLICK

Nicht wenige Leser staunten diese Woche, als sie in die Anzeigenbeilagen verschiedener Zeitungen reinschauten: Ein luxuriös anmutender Concierge-Service namens Money Rain Club wirbt für seine Dienste und sucht Söldner für eine «Privat-Armee». 55 Franken pro Stunde gibts, die Anforderungen für Interessierte: Militärischer Körperbau, mindestens 25 Jahre alt, männlich und einen Waffenschein.

Ein Blick auf die Webseite zeugt von etwas grossem: Die Firma, die vom thurgauischen St. Margarethen bei Münchwilen arbeitet, soll mit namhaften Grosskonzernen wie Rolls Royce oder MasterCard zusammenarbeiten.

BLICK wollte herausfinden, wer oder was hinter dieser Firma steckt. Keine einfache Aufgabe: Bislang berichtete kein Medium darüber. Bekannt ist lediglich die Postadresse sowie eine Handynummer. 

20-Jähriger steckt dahinter

Nach langem Warten meldete sich dann auch jemand auf der Nummer. «Grüezi, Kevin H.», hiess es im lupenreinem Thurgauerdialekt. Am Telefon, ein 20-Jähriger, der offenbar stark getrieben wird von fantasieangeregten Unternehmerlust. 

«Vor drei Jahren nutzte ich selbst mal einen Concierge-Service und war alles andere als glücklich. Ich wollte es besser machen», erklärt er seine Motivation. In den Monaten nach seiner Volljährigkeit baute er eigenen Aussagen nach ein Netzwerk auf und will nun mit seinem Unternehmen ein Rund-um-Sorglos-Paket für Gutbetuchte anbieten: Mietservice für Yachten, Jets, Villen. Das ganze selbstverständlich diskret.

Diplomaten-Begleitung und Terror-Bekämpfung

Nach nun drei Jahren Vorarbeitszeit will Kevin H. noch mehr. Ja sogar den Terrorismus angehen. «Wir wollen für Staaten im Kriegsgebiet arbeiten und bauen derzeit eine eigene 'Privat-Armee' auf», sagt er selbstbewusst. Diese soll Diplomaten bei internationalen Treffen begleiten und damit auch einen Beitrag zur Terrorismusbekämpfung leisten.

Wer die Geldgeber sind, will er nicht sagen. «Vieles machen wir selbst», sagt der Jungunternehmer aus dem Thurgau. Auch keine Auskunft gibt es zur Frage, ob sich bisher jemand für den Job gemeldet hat.

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