Polizei stoppt Täxeler Bruno Webers Demo auf dem Bahnhofplatz
Frauenfelder Taxi-Krieg eskaliert!

Weil nur ein Taxi-Unternehmen am Bahnhof in Frauenfeld stehen darf, gehen die Konkurrenten auf die Barrikaden.
Publiziert: 16.10.2017 um 21:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:50 Uhr
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Bruno Weber (77) vor seinem Yellow-Cab-Taxi in Frauenfeld.
Foto: Flavio Razzino
Myrte Müller

In Frauenfeld brodelts: Seit Jahrzehnten hat nur ein Taxi-Unternehmen am Bahnhof einen Standplatz. Exklusiv! Das Taxi-Unternehmen Ilg GmbH biete als einziges einen Nonstop-24-Stunden-Service, erklärt Anders Stokholm, Stadtpräsident von Frauenfeld. Eine Ungerechtigkeit, die zum Himmel stinke, finden hingegen die Konkurrenten – und üben den Aufstand (BLICK berichtete). 

Die Demo im Keim erstickt

Am Freitagabend, gegen 22.30 Uhr, sollte auf ebendiesem Bahnhofplatz eine Demo steigen. Ein gutes Dutzend Taxis wollte den Standplatz der Ilg-Taxis besetzen. Auch Transparente hatten die Fahrer dabei. Doch zwei Streifen der Kapo Thurgau verstellten ihnen den Weg. Der Bahnhofplatz ist für die Demo gesperrt, die nicht autorisierte Aktion wurde im Keim erstickt. Jemand hatte die Täxeler verpfiffen. 

«Leute von uns haben dann am Bahnhof die Pendler direkt zu Gratisfahrten eingeladen», sagt Bruno Weber (77) vom Taxi Yellow Cab. Ein kleiner Triumph, der kaum ihren Ärger lindert. 

«Es verstösst gegen das Binnenmarktgesetz»

«Während die Ilg-Taxis am Abend einen Gast nach dem anderen fahren, stehen wir auf der anderen Seite der Strasse und können nur zusehen», klagt Fabian Häusermann (37) vom Hüsi-Taxi. «Wegen dieses Monopols gehen jedem von uns gut 400 bis 600 Franken pro Abend verloren. Dabei verstösst es gegen das Binnenmarktgesetz, nach dem jeder den gleichen Marktzugang haben sollte.»

«Ich war schon in Paris, Detroit, Kanada. So was wie hier in Frauenfeld gibt es nirgendwo auf der Welt», empört sich Bruno Weber (77) und wettert gegen die Stadt: «Der Bahnhofplatz gehört uns allen und nicht nur den Ilg-Taxen. Die Stadt aber will davon nichts wissen. Warum wohl? Da hält wohl jemand die hohle Hand auf.»

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