So eklig sind die Zustände auf Baustellen-Toi-Tois
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Katastrophale Hygiene:So eklig sind die Zustände auf Baustellen-Toi-Tois

Nach BLICK-Bericht ist der Toi-Toi-Chef entsetzt über Ekel-WCs auf Baustellen
«Das geht gar nicht»

Auf Baustellen herrschen katastrophale hygienische Zustände. Der Beizen-Lockdown hat die Situation vollends prekär werden lassen. Selbst Toi-Toi-Chef Norbert Inauen (64) sieht das Problem – und kritisiert seine geizigen Kunden.
Publiziert: 26.01.2021 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2021 um 09:22 Uhr
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Norbert Inauen, Geschäftsführer der Toi-Toi AG, hat Verständnis für den Frust der Büezer.
Flavio Razzino

Der Thurgauer Heizungsmonteur Peter Stingelin (57) hat die Nase voll. Auf den Baustellen herrscht der Hygiene-Horror. «Während wir täglich überall lesen, wie wichtig Hygiene bei der Eindämmung des Coronavirus ist, sitzen wir Büezer auf ungeheizten Plumpsklos, die nie gereinigt werden, in denen es kein fliessend Wasser gibt und wo man beim Eintreten das Geschäft des Vorangegangenen bestaunen muss», sagt er.

«Das geht gar nicht»
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Verdreckte Toi-Toi-WCs:Heizungsmonteur erträgt Situation nicht länger

Ein Problem, das selbst jene sehen, die mit den Plumpsklos ihr Geld verdienen: etwa die Firma Toi Toi. Dessen Chef Norbert Inauen (64) versteht den Groll der Büezer. «Es herrschen tatsächlich seit Monaten prekäre Situationen auf vielen Baustellen in der Schweiz», sagt er zu BLICK.

Dass die Büezer empört sind über verdreckte WCs und fehlende Möglichkeiten, sich anständig die Hände zu waschen, versteht er. «Solche Zustände gehen gar nicht», sagt er.

Zu viele Unternehmer schauen nur aufs Geld

Seit zwölf Jahren führt Inauen die Toi Toi AG als Geschäftsführer. Und er stellt fest: Die Corona-Krise habe viele negative, aber auch einen positiven Effekt auf Baustellen. «Das Thema Hygiene hat bei vielen Bauunternehmern jetzt ein grösseres Gewicht. Wir sehen das daran, dass sie mehr Toi-Toi-WCs bestellen und diese auch vermehrt reinigen lassen», so Inauen.

Allerdings gibt es eben auch schwarze Schafe. «Wir erleben, dass Bauunternehmer sich auch nur mit dem absoluten Minimum zufriedengeben. Weil sie nur auf den Preis schauen», sagt er. Darunter leiden dann die Büezer auf den Baustellen.

Kosten für sanitäre Anlagen? Peanuts!

Dabei seien mobile WCs keine Kostentreiber. Im Schnitt kostet ein Toi-Toi-WC pro Woche 50 Franken. Im Preis inbegriffen: eine wöchentliche Rundum-Reinigung und Entsorgung. Wünschen Bauunternehmen eine zusätzliche Reinigung pro Woche, würde das weitere 50 Franken kosten. «Bei Bauprojekten, die rasch Millionen kosten können, fällt das WC für die Büezer definitiv unter die Kategorie Peanuts», sagt Inauen.

Und eigentlich gäbe es auch schon längst eine Lösung fürs Händewaschen auf dem WC: «Für 60 Franken pro Monat zusätzlich könnten Bauunternehmen die WCs mitsamt Waschbecken und Frischwasser bestellen», so der Toi-Toi-Chef. Er hält fest: ein Angebot, das übrigens nicht nur seine Firma offeriert.

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