Auf dem Säntis liegen zurzeit fast sieben Meter Schnee. Das berichtete zumindest das «St. Galler Tagblatt» am Donnerstag. Auch die Gefahr von Hochwasser bringe der viele Schnee mit sich.
Meteorologen zweifeln jedoch an einem Schneerekord. Wegen der aktuellen Situation seien genaue Messungen nicht möglich, heisst es beim Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz gegenüber SRF.
Höhe mit dem Feldstecher bestimmen
Täglich gebe es grosse Unstimmigkeiten zwischen der gesamten Schneehöhe und den Neuschneemengen. «Die Schneemessungen kann man im Moment für keine Interpretationen brauchen», sagt Stephan Bader von MeteoSchweiz.
Wegen des Bahnunterbruchs müsse man die Schneehöhe mit dem Feldstecher aus weiter Distanz bestimmen.
Schwierig ist die Messung am Säntis auch deshalb, weil die Messstation stark durch den Wind beeinflusst wird. Wie Klimatologe Bader zu SRF sagt, stelle sich die Frage, ob die gemessene Schneemenge die tatsächlich gefallene Schneemenge sei oder es sich auch um herangewehten Schnee handelt.
Dass auf dem Säntis viel Schnee liegt, ist allerdings unbestritten. Bereits im Februar warnte der Kanton St. Gallen, dass dieser «in Verbindung mit hohen Temperaturen und Regenfällen zu Hochwasser und Überschwemmungen» führen könne.
Seilbahn ab Juni wieder in Betrieb
Am 10. Januar hat eine Lawine einen Masten der Säntis Seilbahn beschädigt. Der Bahnbetrieb ist seither eingestellt. Personen dürfen nicht befördert werden. Arbeiter, die im Gipfel-Restaurant Umbauarbeiten ausführten, wurden per Helikopter auf den Säntis geflogen.
«Die Instandstellungsarbeiten an der beschädigten Stütze verlaufen trotz ausgiebiger Schneefälle und widriger Temperaturen planmässig», sagt Bruno Vattioni, Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn am Freitag. Er sei sehr zuversichtlich, dass die Schwebebahn den Betrieb auf den Säntis im Juni wieder aufnehmen könne.
Lawinenschäden übersteigen Millionengrenze
Die Reparaturarbeiten am Hotel Säntis bei der Talstation auf der Schwägalp, das am 10. Januar durch einen Lawinenabgang beschädigt worden war, seien abgeschlossen. Wegen der langen Lieferfrist für die benötigten Spezialfenster dauerten die Arbeiten bis Anfang Mai.
Die durch die Lawinen entstandenen Schäden an der Bahn und den Gebäuden übersteigen die Millionengrenze. Die genaue Schadenhöhe kann laut Vattioni noch nicht beziffert werden. (frk/SDA)