Marku Bardh (42) soll Dutzende Häuser ausgeräumt haben
«Öffentliche Fahndung ist unsere letzte Massnahme»

Marku Bardh (42) wird verdächtigt, mehr als ein Dutzend Einbrüche im Sarganserland verübt zu haben. Nun fahndet die Polizei mit einem Bild nach dem Mann. «Wenn alle polizeilichen Mittel ausgeschöpft sind, könne wir öffentlich fahnden.»
Publiziert: 19.09.2017 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:41 Uhr
Marku Bardh (42) wird verdächtigt, mehrere Einbruchdiebstähle in der Schweiz verübt zu haben.
Foto: KAPO SG

Das Sarganserland zwischen Bad Ragaz SG und Unterterzen SG wird seit Anfang Monat von einer Einbruchserie heimgesucht. Dringend verdächtig: der Albaner Marku Bardh (42). Nun greift die Kantonspolizei St. Gallen, die von der Walliser Staatsanwaltschaft so beauftragt worden ist, zu einem drastischen Mittel: Sie sucht per Öffentlichkeitsfahndung und mit Foto nach dem Mann (BLICK berichtete).

«Wenn alle polizeilichen Mittel ausgeschöpft sind, kann als letzte Massnahme eine Öffentlichkeitsfahndung durchgeführt werden», sagt Gian Andrea Rezzoli, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen zu BLICK.

Solche Öffentlichkeitsfahndungen würden nicht oft vorkommen. «Sinn machen sie dann, wenn man der Öffentlichkeit konkrete Hinweise geben kann. Beispielsweise mit einem Bild des Gesuchten», so Rezzoli weiter.

Bardh brach schon früher ein

Bardh ist der Polizei bereits bekannt von früheren Einbrüchen. Rezzoli: «Bei dieser neuerlichen Deliktsserie zeigt er das gleiche Tatvorgehen wie früher.» 

Jetzt verdächtigt ihn die Polizei, mehr als ein Dutzend Einbruch-Diebstähle durchgeführt zu haben. Der erste Tatbestand dieser Serie habe er im Kanton Wallis begangen. Bardh soll sich dabei vor allem auf abgelegene Ferienhäuser und Alphütten am Ortsrand konzentriert haben.

Dieb verzehrt Schokolade und Käse während Einbruch

«Er stiehlt Geld aus herumliegenden Portemonnaies, Schmuckgegenstände und Lebensmittel. Manchmal hat er sogar von den gestohlenen Lebensmitteln gegessen - vor allem Schokolade, Wurst oder Käse», sagt Rezzoli weiter zu BLICK. Und blieb sogar über Nacht in den aufgebrochenen Häusern. Die erbeuteten Geld oder Schmuckbeträge liegen zwischen 100 und 2'000 Franken pro Einbruch.

Die Polizei glaubt, dass er zu Fuss oder mit dem Velo in der Region unterwegs ist. «Der Beschuldigte meidet die Öffentlichkeit und bricht vor allem an abgelegenen Orten ein, welche mit dem Auto schlecht oder gar nicht erreichbar sind», so Rezzoli weiter.

Weil die Besitzer von Alphütten oder Ferienhäusern nicht regelmässig anwesend sind, würden die Anzeigen «nur sporadisch» bei der Polizei reinkommen. «Wenn die Besitzer die Anzeige aufgeben, dann liegt der Einbruch vielfach schon einige Zeit zurück. Das macht es schwieriger, dem Täter auf die Spur zu kommen» sagt Rezzoli.

Bardh könnte sich im Gebiet zwischen Walenstadt SG und Murg SG aufhalten. Nicht nur die St. Galler, auch die Polizisten im Wallis und in Graubünden suchen wegen gleicher Delikte nach dem Mann.

Marku Bardh ist 174 cm gross und hat braune Augen. Er spricht Albanisch und Italienisch. Die Kantonspolizei St. Gallen bittet Personen, die Hinweise zum Aufenthalt von Marku Bardh machen können, sich beim Polizeistützpunkt Mels, Tel. 058 229 78 00, zu melden. (na)

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