Malermeister Sven Stephani (35) aus Sulgen TG erfüllte sich Berufswunsch
Jetzt pinselt er Frauen an

17 Jahre lang arbeitete Sven Stephani (35) auf dem Bau. Dann liess er sich zum Visagisten ausbilden. Jetzt ist er für den Schweizer Förderpreis für Visagismus nominiert.
Publiziert: 23.11.2016 um 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:55 Uhr
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Gut ausgerüstet: Visagist Sven Stephani (35).
Foto: Marcel Sauder
Jessica von Duehren

Früher strich Sven Stephani aus Sulgen TG Wände. Heute benutzt der gelernte Malermeister seine Pinsel für etwas anderes: Der 35-Jährige verschönert als Visagist Frauen. 

Seit seinem 16. Lebensjahr arbeitete Stephani auf dem Bau. «Ich habe erst Zimmermann gelernt und später noch eine Ausbildung zum Maler gemacht.» Seine Leidenschaft war aber auch da schon eine andere: «Ich habe mir immer Modezeitschriften gekauft und geschaut, wie die Models geschminkt sind.» Doch die Vorurteile halten ihn davon ab, eine Ausbildung als Make-up-Artist zu machen. Bis letzten November.

Für seine Kundinnen steht er früh auf

Seine Frau Wiebke (34) kennt den grossen Wunsch ihres Mannes – und unterstützt ihn in seinem Vorhaben. Stephani meldet sich bei der Visagistenschule in Wetzikon ZH an. Seit zwölf Jahren werden im Zürcher Oberland Schminkprofis ausgebildet, Stephani ist der erste Mann, der die Ausbildung abschliesst. 

Und er hat Erfolg: «Ich habe Stammkunden und mache Shootings. Mittlerweile können wir gut davon leben.» Für seine Kundinnen steht Stephani gern früh auf, einer Ärztin macht er jeden Morgen um 5.30 Uhr das Tages-Make-up. Wände streicht der Malermeister nur noch im eigenen Haus.

12 Nominierte – ein Mann

Der bald vierfache Vater sticht in der Branche heraus. Jetzt ist er für seine Schminkkunst sogar für den Schweizer Förderpreis für Visagismus nominiert – als einziger Mann unter zwölf Teilnehmern. Bis zum 25. November kann man im Internet auf www.pofty.ch seine Stimme für den besten Look abgeben. 

Der Sieger darf an der Energy Star Night backstage dabei sein und Promis schminken. «Für mich ginge ein Traum in Erfüllung, wenn ich als erster Mann diesen Preis gewänne», sagt Stephani.

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