Sie wurde eigens zum 1. August angefertigt, doch bereits beim Ausrollen ging die rekordgrosse Schweizer Fahne (80 mal 80 Meter) kaputt. Ein Riss auf der linken Seite.
Auch inmitten des Schweizerkreuzes gab es Risse (BLICK berichtete). Futsch war die Fahne! Und das nächste Schranz-Drama am Säntis perfekt.
«Schockierend», findet Werner Schönwald von «Fahnenschönwald» den Lapsus seiner Konkurrenten. Er ist seit über 33 Jahren in der Fahnenbranche tätig und findet, dass solch ein Malheur an einer so wichtigen Feier nicht passieren dürfe. Ausserdem stelle dieser Vorfall der Schweiz kein gutes Zeugnis im Ausland aus.
Noch schlimmer findet der Fahnen-Profi aber, dass es nicht das erste Fahnen-Debakel am Säntis ist: Letztes Jahr riss die Fahne ebenfalls. Und auch 2009 kam es zu einem ähnlichen Lapsus. «Ich finde es komisch, dass man nicht aus den Fehlern lernt und die Arbeit dann mal richtig macht», wundert sich Schönwald.
«Ich habe schon letztes Jahr gewarnt!»
Nach dem Fahnenriss von letztem Jahr habe er Bruno Vattioni kontaktiert, den Geschäftsführer der Säntis-Schwebebahn AG, um ihn auf die Fehler der Herstellerfirma aufmerksam zu machen. Doch dieser habe ihn nicht ernst genommen und mit den Worten «Sie sind ja ganz ein Guter» abgewiegelt. Vattioni war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Schönwald jedenfalls beteuert: «Ich wollte nur helfen.» So eine Fahne ist ein Aushängeschild für die Schweiz. Er habe im Interesse des ganzen Landes handeln wollen. Der Fahnen-Produzent ist überzeugt, dass die Herstellerfirma dieses wichtige Grossprojekt nicht korrekt geplant habe. Er hätte alles anders gemacht.
Das Wetter hat kaum Schuld
«Man muss alles ganz genau analysieren: die Windgeschwindigkeit, das Material, den Untergrund», so Schönwald. «Der Säntis hat scharfe Kanten – da ist es fast schon logisch, dass so eine Fahne reisst!»
Er müsse die Fahne begutachten, um eine detaillierte Analyse abzugeben, doch dem Wetter gibt er keine grosse Schuld: «Wenn eine solche Fahne ein kleines Gewitter nicht aushält – oder bereits beim Abrollen reisst –, dann hat man einen Fehler gemacht und seinen Auftrag schlicht nicht erfüllt», so Schönwald.
Er verspricht: Seine Fahnen würden denselben Wetterbedingungen sicherlich standhalten!