Keine Freiwilligen in der Ostschweiz
Pornostars müssen Nacktwandern

Sie fanden keine Freiwilligen unter ihren Bekannten. Darum mussten die Filmer von «Die zehn Verbote» beim Thema Nacktwandern auf professionelles Personal ausweichen.
Publiziert: 25.08.2014 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:21 Uhr
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Schauspieler Sandro Zulian mit der rothaarigen ­«Aviva Rocks» und Nackt-Model «Maggie» aus St. Gallen.
Foto: zvg
Von Angela Müller

«Zum Teil haben die Leute unerwartet tolerant reagiert», sagt der Journalist und Schauspieler Sandro Zulian. Der St. Galler war gestern zum ersten Mal in seinem Leben nackt auf Wanderwegen unterwegs.

Die Hüllen liess der 23-Jährige für den Dokumentarfilm «Die zehn Verbote» fallen. Als Reporter begleitet er im Film jedes «Verbot». «Nach ersten Hemmungen habe ich mich daran gewöhnt, aber hell begeistert bin ich nicht.»

Gedreht wurde in de Nähe von Herisau und auf St. Galler Gebiet. Gehemmt hat den Schauspieler unter anderem auch die Anwesenheit der beiden speziellen Mitwanderinnen: «Mit der Nacktheit hatten sie keine Probleme.»

Kein Wunder: Einerseits war da «Maggie», eine junge St. Gallerin aus der Gothic-Szene, und das Zürcher Pornomodel «Aviva Rocks». Mit ihren pinkfarbenen Haaren marschiert sie sehr gelassen vor der Kamera durch die Landschaft.

Nonsensverbote in der Politik

«Für diese Szenen haben wir keine Freiwilligen unter unseren Bekannten gefunden», sagt der Ostschweizer Journalist und Regisseur Stefan Millius. Was genau gestern alles ablief, wollen die Filme­macher aber nicht verraten. Nur so viel: «Die Truppe hat doch für einiges Aufsehen gesorgt.»

Der Film «Die zehn Verbote» wird im Herbst 2015 in die Schweizer Kinos kommen. Darin geht es um die Tendenz, dass in der Schweiz immer mehr Verbote Einzug halten.

In zehn Kapiteln werden unter anderem das Rauchverbot, das Burkaverbot im Tessin oder Hotpantsverbot an Schulen thematisiert. Grundlage sind einerseits Interviews mit Politikern und Betroffenen. Bereits im Kasten ist das Rauchverbot, gestern war das Nacktwandern dran.

«Wir möchten zeigen, was in der Schweiz zum Teil für Nonsens-Gesetze verabschiedet werden», sagt Zulian.

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