Kalt, nass und dreckig
So schön ist das Openair «Schlammgallen»

Das Openair St.Gallen macht seinem Spitznamen Schlammgallen dieses Jahr alle Ehre: Regen und kalte Temperaturen lassen das Sittertobel zum Sumpf mutieren – zum Leid des Veranstalters, Supermärkten und Festivalbesuchern.
Publiziert: 01.07.2017 um 16:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:45 Uhr
Céline Krapf

Ausnahmezustand in der Ostschweiz: Tausende Menschen in Gummistiefeln pilgern seit Donnerstagabend ins St. Galler Sittertobel. Mit wasserfesten Säcken unterm Arm stapfen sie durch braungraue Pfützen. Bis sie am Ziel angelangt sind: Schlammgallen! Trotz Regen, Kälte und Dreck quartieren sich Campingwillige im Tal fürs 41. Openair St. Gallen ein und widmen sich bis Sonntag Musik, Drogen und geselligem Beisammensein.

Im Gegensatz zum Festivalvolk scheint Petrus jedoch so gar nicht in Openair-Laune: Seit Anfangs Woche sinken die Temperaturen, immer wieder fällt Regen. Die Prognosen für die nächsten Tage sind garstig. «Es ist kein Dauerregen, aber sicher wechselhaft», sagt Meteorologe Klaus Marquardt von Meteonews. Er rechnet mit zeitweisen Sonnenphasen, aber gegen Abend müsse man jeweils mit Gewitter rechnen. Das Openair ist aber nicht nur nass – sondern auch kalt: «Die Temperaturen sind um die 17 Grad», sagt der Meteorologe.

Nicht besonders verlockend, um bei diesen Konditionen mehrere Nächte im Freien zu verbringen: Das Festival ist dementsprechend nicht ausverkauft – ganz im Gegensatz zu den letzten fünf Jahren! Zwar ist nicht alle Schuld dem Wetter zuzuschieben – trotzdem würde strahlender Sonnenschein sicherlich mehr Menschen ins Tal locken.

Das diesjährige OASG ist so matschig, dass es den Übernamen «Schlamgallen» erhalten hat.
Foto: ENNIO LEANZA
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Fünf-Franken-Dusche im Shoppingcenter

So sind Festivalgänger leicht erkennbar an einem nassen Gemisch aus Dreck und Abfall, das an ihnen klebt und ihre Wege kennzeichnet – auch bei ihren Ausflügen in die Stadt.

Das weiss auch das Freizeitzentrum Säntispark in Abtwil. Der Shoppingkomplex der Migros dient den Openairgängern als Nahrungs- und Hygienequelle. Der Betreiber ist vorbereitet auf schlammige Besucher: «Beim Haupteingang werden Wasserschlauch und Bürste bereitliegen», sagt Natalie Brägger, Sprecherin der Migros Ostschweiz. «Wir stellen uns jeweils auf das Openair ein und sind mittlerweile geübt.» Für einen Fünfliber können Hygienebedürftige aus dem Sittertobel zudem die Duschen benutzen.

Auch der Denner im Stadtzentrum ist im Festival-Modus: Ein spezielles Openair-Bier von Schützengarten steht in den Stadtfilialen bereit: «Das wird extra für den Event in Pet-Flaschen abgefüllt, weil auf dem Gelände kein Glas erlaubt ist», sagt Denner-Mediensprecher Thomas Kaderli zu BLICK. «In einer Filiale haben wir eine Abfüllstation eingerichtet, wo kostenlos leere Pet-Flaschen bereitstehen.» 

Gemein: Nächste Woche werde es wieder sommerlich warm.

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