Das Terrain ist steil und mit Steinen durchsetzt. Beim Zugang in die Felswand der Kreuzberge weit oberhalb von Sennwald SG stürzt Marcel E.* (21) am letzten Dienstag ab. Der junge Kletterspezialist fällt 150 Meter tief. Obwohl seine Freundin (19) sofort die Rega alarmiert, kommt jede Hilfe zu spät. Die Retter können nur noch den Tod des Thurgauers feststellen.
Ein Restrisiko gibt es immer
Das Sturzopfer war SAC-Mitglied, Bergtourenleiter für Jugendliche, angehender Gebirgsspezialist im Militär und engagierte sich in einem Kletterverein.
Die Szene reagiert geschockt: «Marcel galt als sehr gewissenhaft und sorgfältig. Aber in den Bergen spielt immer ein gewisses Restrisiko mit – das liegt in der Natur der Sache», sagt Kletterfreund M. H.*. Ein Urteil über den tragischen Unfall könne und wolle er sich aber nicht erlauben. «Ich war nicht dabei und kann das nicht beurteilen.» Ihm tue in erster Linie die Freundin leid, die den Tod von E. miterleben musste.
Glaube war steter Begleiter
Klettern und Bergsteigen waren die grossen Leidenschaften von Marcel E. Daneben war er auch in Jungscharen aktiv, bezeichnete sich als gläubigen Menschen.
Auf Berggipfeln fühlte er sich Gott jeweils nah. «Marcel wird immer in unseren Herzen bleiben und uns auf Bergtouren begleiten», schreiben seine Freunde vom Kletterclub in einer Traueranzeige.
*Namen der Redaktion bekannt