Mit seiner ersten Teilnahme am legendären «Burning Man»-Festival in Nevada erfüllte sich für Joel M.* (41) ein grosser Traum. Doch die achttägige Wüsten-Party endete für den Amerikaner aus Märstetten TG tödlich. Am Samstagabend durchbricht M. mehrere Absperrungen und stürzt sich darauf in eine brennende Skulptur. Helfer ziehen den Mann zwar schnell aus dem Feuer, Stunden später erliegt dieser aber an seinen schweren Verletzungen.
Joel M. galt selbst als Hippie
Auf dem Hof, den M. zusammen mit seiner Frau in eine Hippie-Kommune umgewandelt hat, reagiert man schockiert. «Wir sind bestürzt und können uns das nicht erklären», sagt ein Hof-Mitglied mit Tränen in den Augen. Die Ereignisse in den USA kämen absolut überraschend. Mit Schafen, Hühnern und einem grossen Garten hat sich Joel M. zusammen mit seiner Partnerin und weiteren Mitstreitern ein eigenes, kleines Reich aufgebaut. «Es ist zwar etwas klischeebehaftet, aber man kann die Leute von dort wohl tatsächlich als Aussteiger bezeichnen», sagt Gemeindepräsident Jürg Schumacher zu BLICK.
Er erwähnt auch ein alternatives Festival, das auf dem Gut vor wenigen Wochen zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Offenbar mit grossem Erfolg. Ansonsten habe man im Dorf mit diesen Menschen nicht viel zu tun gehabt. «Sie suchten die Abgeschiedenheit. Ich kenne sie nicht persönlich», so Schumacher.
Sein Tod bleibt vorerst ein Rätsel
Joel M. hinterlässt im Thurgau nicht nur eine trauernde Gemeinschaft, sondern auch ein grosses Rätsel. Seinen bizarren Tod kann sich niemand erklären. Der Amerikaner hatte bei seinem Sprint in das Flammenmeer keinen Alkohol intus – ein Drogentest ist noch ausstehend. Die tragische Ironie: In rund zwei Wochen sollte auf dem Hof von M. ein Feuerlauf stattfinden.
* Name der Redaktion bekannt