Isabel (11) stirbt in ihrem Lieblings-Spielzeug

Tod im Holzschiff

Das Haus der Familie F.* in Zuzwil SG liegt an einem sonnigen Hang, direkt am Waldrand. Im grossen Garten steht ein Klettergerüst in Form eines Schiffes.

Schreinermeister Markus F. (45) hat es für seine drei Kinder gebaut.

Doch gestern Nachmittag tollen keine Kinder auf dem Holzgerüst herum, keine fröhlichen Kinderstimmen sind zu hören. Denn die älteste Tochter der Familie F., Isabel (11), ist tot. Sie kam am Freitag beim Spielen daheim im Garten ums Leben.

Am Nachmittag vergnügt sich die Fünftklässlerin im Holzschiff, sie sitzt auf der integrierten Schaukel. Plötzlich knackt es: Der Querbalken, an dem die Schaukel befestigt ist, bricht und fällt dem Mädchen mit voller Wucht ins Genick.

Isabels Vater sitzt in der Stube. Er will seiner Tochter zu Hilfe eilen, doch es ist schon zu spät. Isabel stirbt.

«Sie war immer ein so aufgewecktes, fröhliches und sportliches Mädchen», erzählt eine Nachbarin. «In ihrer Freizeit war sie in der Jugi, im TV Zuzwil. Geräteturnen und Leichtathletik mochte sie über alles.»

Die Eltern unternehmen viel mit ihrem Nachwuchs. «Sie haben alles für ihre Kinder getan», sagt eine Freundin von Isabels Mutter. «Erst letzte Woche habe ich Isabel noch am Seifenkistenrennen gesehen. Ich kann gar nicht glauben, dass sie jetzt nicht mehr bei uns ist.»

Doch eines ist für alle im Dorf klar: Vorwürfe dürfen sich Isabels Eltern keinesfalls machen. «Es trägt niemand Schuld an diesem furchtbaren Unglück», meint auch die Freundin.

Warum aber brach der massive Holzbalken? «Die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen noch», erklärt Bertrand Hug von der Kapo St. Gallen.

In Gedanken ist ganz Zuzwil bei Isabels Familie. Die Anteilnahme ist gross im Dorf. Der Briefkasten vor dem Haus quillt über mit Beileidskarten und Blumensträussen.

* Namen der Redaktion bekannt