«Irgendwann musste es ja passieren»
Basejumper in Walenstadt vermisst – Suche eingestellt

Ein 30-jähriger Basejumper ist wahrscheinlich abgestürzt – er sprang vom Hinterrugg mit einem Wing-Suit. Die Suche nach dem Mann wurde unterdessen eingestellt.
Publiziert: 04.03.2013 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:51 Uhr
Hier springt Basejumper Jeb Corliss vom «Sputnik»
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:Hier springt Basejumper Jeb Corliss vom «Sputnik»
Von Angela Müller

Die Helis kreisten hoch über Walenstadt. Die Rettungskräfte suchten einen 30-jährigen Basejumper, der seit Sonntag vermisst wird. «Wir gehen davon aus, dass er abgestürzt ist», sagt Hanspeter Krüsi, Sprecher der Kantonspolizei.

Heute wurde die Suche eingestellt, teilt die Kantonspolizei St. Gallen mit. Die steigenden Temperaturen seien eine zu grosse Gefahr für die Rettungskräfte: Akute Steinschlag- und Lawinengefahr verunmöglichen eine Suche nach dem Basejumper.

Der vermisste Österreicher fuhr am Sonntag zusammen mit einem 25-jährigen Landsmann mit der Luftseilbahn auf den Chäserrugg. Vom berühmten Sprungpunkt «Sputnik» auf dem Hinterrugg sind beide Männer abgesprungen. Der enorm anspruchsvolle Flug kann nur mit Wing-Suits bestritten werden und folgt der Schattenbachschlucht. Die Flieger erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h. Die Base-Jumper landen jeweils oberhalb von Walenstadt auf einer Wiese.

Erfahrener Jumper

«Wir wissen, dass der 30-Jährige nicht zum ersten Mal in Walenstadt gesprungen ist», sagt Krüsi. Nach der Landung gestern Vormittag konnte der jüngere Mann seinen Kollegen weder in der Luft noch am Boden ausfindig machen. Augenzeugen beobachteten, wie der Basejumper im Gebiet Schattenbach ins Trudeln geriet, schreibt die Kantonspolizei.

Die sofort alarmierten Rettungskräfte konnten den Mann gestern nicht finden. Die Lawinengefahr im Bereich des Schattenbachs macht die Suche schwierig. Bei Einbruch der Dunkelheit musste die Aktion abgebrochen werden. Seit heute Morgen sind wiederum zehn Mann der Alpinen Rettung im Einsatz.

Hotspot Walenstadt

«Walenstadt ist ein Hotspot für Wing-Suit-Springer geworden», sagt Stadtner Gemeindepräsident Werner Schnider. «Wir bedauern diesen Unfall sehr, vor allem gegenüber den Angehörigen.» Überrascht ist Schnider jedoch nicht: «Es ist eine Risikosportart – irgendwann musste es ja passieren.»

Der Sputnik-Absprung wurde im September 2011 weltberühmt, als der 37-jährige Amerikaner Jeb Corliss ein Video von seinem Sprung drehte und auf Youtube stellte.

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