Roger F.* (27) führte ein wildes Liebesleben: Obwohl er in einer Beziehung war, hatte er nebenbei mehrere Affären. Einige davon filmte er heimlich beim Sex und verschickte die Videos an Freunde – eine der Frauen soll er sogar vergewaltigt haben.
Am Freitag steht der 27-Jährige in St. Gallen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren sowie eine Busse von 500 Franken.
Mit Gewalt zum Sex gezwungen
Mit der Frau, die er vergewaltigt haben soll, hatte er während zwei Jahren eine Affäre. 2016 liefen sich die beiden im Elephant Club in St. Gallen über den Weg und verabredeten sich wieder einmal für Sex. Die beiden verliessen den Club getrennt, trafen sich aber später in seiner Wohnung – dort kam es zum Geschlechtsverkehr.
Beim Sex fiel die Frau aus dem Bett und schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Sie klagte über Kopfschmerzen, wollte aufhören. Zudem war ihr vom Alkohol übel und sie wollte den Geschlechtsverkehr beenden, wie es in der Anklageschrift heisst.
Doch das passte Roger F. gar nicht – er machte einfach weiter. Als sie sich wehrte, schlug er sie mehrfach ins Gesicht und in den Oberkörper. Die Frau versuchte dabei mehrmals aus der Wohnung zu flüchten, jedoch ohne Erfolg. Als er fertig war, durfte sie gehen und begab sich weinend in die Notaufnahme.
«Wehe, du verlierst ein Wort darüber»
Roger F. steht aber nicht nur wegen der Vergewaltigung und des heimlichen Filmens vor Gericht. Denn: Der 27-Jährige wandte bereits bei seiner Ex-Freundin Gewalt an.
Während der Beziehung schlug und würgte er sie regelmässig. Als sie mit ihm Schluss machen wollte, kam es zu einem heftigen Streit. Dabei schlug er sie so hart ins Gesicht, dass ihr Auge anschwoll und blau wurde.
Er versuchte die Tat zu vertuschen, wollte sie zur Falschaussage zwingen. Er drohte ihr sogar: «Wehe du verlierst ein Wort darüber». Andernfalls würde ihrer Schwester etwas passieren. Auch deswegen wird Roger F. am Freitag der Prozess gemacht.
* Name geändert