Nur 1250 Franken für einen reinrassigen, schon geimpften, acht bis zehn Wochen alten Chihuahua-Hund? Es sind verlockende Schnäppchen, mit denen Hunde-Importeurin Monika H.* Kunden ködert. Ein Welpe dieser Rasse kostet schliesslich leicht das Doppelte, die Wartezeiten sind lang.
Wie BLICK und «Beobachter» am Donnerstag berichteten, verkauft H. im Thurgau aber häufig Mischlinge, die krank sind und manchmal kurz nach dem Kauf sterben. Gegenüber BLICK streitet sie die Vorwürfe ab. Doch es kommen neue hinzu.
«Das Geld haben wir nie gesehen»
BLICK-Leser E. M.* etwa erzählt, wie er von der Hunde-Importeurin schon im Jahr 2014 für 1500 Franken einen Chihuahua gekauft habe. Fast das Doppelte musste er dann noch für Tierarztkosten und Zubehör berappen. Er gab den Hund zurück. «Das Geld haben wir nie gesehen.»
Vivienne P.* kaufte erst vor drei Wochen einen Chihuahua bei Monika H. Der Kleine bekam bereits nach einem Tag heftig Durchfall. Eine Kontrolle beim Tierarzt ergab: «Er hatte überall Parasiten, auch in den Ohren. Würmer begannen schon die Magenwand aufzufressen», erzählt die Zürcherin.
«Ist das Veterinäramt blind?»
Schon drei Hunde kaufte Brigitte K. aus Schönried BE bei Monika H. «Aus Mitleid», wie sie sagt. Den letzten («Bebe») Anfang vergangenen Jahres. Drei Wochen lang umsorgte K. das Tier mit Wärmflaschen und Tüchern. Es sei so dünn gewesen, dass der Tierarzt nicht einmal eine Infusion habe legen können. «Ich dachte jede Nacht, er überlebe nicht.» Händlerin H. schob die Verantwortung von sich.
BLICK-Leserin K. fragt sich, warum H. noch eine Bewilligung hat. «Ist das Veterinäramt blind?»
* Namen bekannt