Fraktion geht schon mal auf Distanz
Schmeisst die SVP Bier-Bösch raus?

Eine Woche ist seit der Suff-Fahrt der Wiler SVP-Lokalpolitikerin Sarah Bösch und ihrer Schimpftirade gegen die St. Galler Polizei vergangen. Jetzt nimmt die Ortspartei offiziell Stellung.
Publiziert: 21.04.2015 um 08:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 13:56 Uhr
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Gern in Partylaune: Sarah Bösch kippt ein Grosses.
Foto: Facebook

«Trunkenheit am Steuer ist kein Kavaliersdelikt», heisst es in einer Mitteilung der Wiler SVP von heute Morgen. Die Fraktion distanziere sich «in aller Deutlichkeit» von den abwertenden Äusserungen Böschs.

Hintergrund ist die Suff-Fahrt von vorletztem Sonntag: Mit über 0,8 Promille sass Bösch hinterm Steuer. Von der St. Galler Polizei angehalten, wetterte die 33-Jährige auf Facebook über die «krasse Bürokratie». «Seit über 1,5 Stunden mit Polizisten beschäftigt!!!», schrieb sie zu einem Foto von der Polizeiwache (Blick.ch berichtete).

Nun klärt die SVP-Fraktion ab, ob und, wenn ja, unter welchen Bedingungen eine weitere Zusammenarbeit mit der 33-Jährigen möglich ist.

Ein endgültiger Entscheid soll in ein oder zwei Wochen fallen, sagt Fraktionspräsident Mario Schmitt gegenüber «tagblatt.ch». «Es wäre nicht seriös gewesen, nach einer Sitzung, an der wir vor allem Parlamentsgeschäfte behandelt haben, gegen Mitternacht oder halb eins noch einen solchen Entscheid zu fällen.»

Bösch nahm zwar an der gestrigen Fraktionssitzung teil, Fragen zu den Vorwürfen beantwortete sie allerdings nicht.

Nicht nur ihr Umgang mit den Behörden stiess der Wiler SVP-Fraktion auf. An der gestrigen Fraktionssitzung war auch der Umgang mit Social Media Thema. Nach den Schlagzeilen von letzter Woche sollen «interne Verhaltensregeln» erarbeitet werden.

Ein Blick auf die Facebook-Seite der SVP Wil lässt erahnen, dass diesbezüglich nicht nur Sarah Bösch zu lernen hat.

Auch ein Post von Mario Schmitt wurde inzwischen gelöscht. Der Fraktionspräsident hatte letzte Woche ein Foto der Caipirinha trinkenden Bösch auf die Seite gestellt. Die Überschrift: «Intern alles bereinigt und jetzt prost» gefiel scheinbar nicht allen. (mad)

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