Dank SVP-Abweichlern im Kantonsrat
Thurgau hält an Frühfranzösisch fest

Mit 62 zu 60 Stimmen entschied der Thurgauer Kantonsrat, am Frühfranzösisch festzuhalten.
Publiziert: 14.06.2017 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:20 Uhr
Bewahrten den Schweizer Sprachfrieden: 62 Thurgauer Kantonsräte sagten Oui!
Foto: Archivbild/Keystone.

Der Thurgauer Grosse Rat macht eine Kehrtwende und schafft das Frühfranzösisch nicht ab. Er hat am Mittwoch einem entsprechenden Antrag der SP mit 62 gegen 60 Stimmen zugestimmt.

Das Resultat kam laut «Tagblatt.ch» nur dank Abweichlern, unter anderem in der SVP-Fraktion, zustande.

Weil der Französisch-Unterricht in der Primarschule ungenügend sei und viele Schüler überfordere, wollten die Gegner des Frühfranzösisch diesen in die Oberstufe verschieben. Im Thurgauer Volksschulgesetz sollte ein Paragraf eingefügt werden mit dem Wortlaut: ?Französisch wird erst auf der Sekundarstufe I unterrichtet?.

Nach knapp zweistündiger Debatte hat die SP die Vorlage am Mittwoch überraschend versenkt. Der Streichungsantrag wurde mit 62 gegen 60 Stimmen knapp angenommen. Damit ist das umstrittene Gesetz vom Tisch. An der ersten Lesung Anfang Mai waren die Abschaffungs-Befürworter noch in der Überzahl.

Der geplante Ausstieg aus dem Sprachen-Konsens hatte für landesweite Kritik gesorgt. Daraufhin präsentierte die Thurgauer Regierung Mitte Mai eine Reihe von Massnahmen zur Verbesserung des Französisch-Unterrichts in der Primarschule. Zum Beispiel sollen überforderten Schüler einfacher dispensiert werden können und die Schulen zum Halbklassenunterricht verpflichtet werden. (SDA)

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