Crash-Fahrer blitzt vor Bundesgericht ab
Aus 300 Fr Busse wurden 12'000 Fr

Auf der Strasse lag Schnee, die Geschwindigkeit war den Wetterverhältnissen nicht angepasst – in der Nähe von Appenzell kams zum Crash. Der Fahrer wehrte sich gegen seine Busse bis vor Bundesgericht. Das kam ihn teuer zu stehen.
Publiziert: 10.09.2015 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:38 Uhr
Auf der Strasse lag Schnee, die Strecke war vereist.
Foto: Kapo AI

Eigentlich wäre alles gar nicht so schlimm gewesen. Ein bisschen ärgerlich vielleicht, aber bald hätte keiner mehr darüber gesprochen.

Im Januar 2012 prallte ein Autofahrer frühmorgens mit 55 Stundenkilometern in einen Milchtransporter. Es schneite leicht, die Ausserorts-Strasse in Richtung Gais AR war schneebedeckt und teilweise vereist.

Das Kantonsgericht Appenzell Innerrhoden brummte dem Autofahrer eine Busse von 300 Franken auf. Grund: «Nichtbeherrschen des Fahrzeugs zufolge nicht angepasster Geschwindigkeit an die gegebenen Strassenverhältnisse».

Immense Verfahrenskosten

Doch dabei wollte es der Mann nicht belassen. Wie das «St. Galler Tagblatt» heute schreibt, wehrte er sich gegen die Busse und zog bis vor Bundesgericht. Er warf dem Lastwagenfahrer vor, ohne anzuhalten in die Gaiserstrasse eingebogen zu sein – er habe nach der langen Linkskurve nicht damit rechnen können.

Das Bundesgericht hat die Beschwerde abgewiesen. Dem Fahrer wäre es möglich gewesen, bei «korrekter Fahrweise» so abzubremsen, dass der Crash hätte verhindert werden können.

Teures Fazit für den Unfallverursacher: 10'131 Franken Verfahrenskosten vom Kantonsgericht – inklusive 3700 Franken Unfallgutachten – plus 2000 Franken Gerichtskosten vom Bundesgericht ergeben eine Summe von über 12'000 Franken. Dieser Kampf hat sich wohl alles andere als gelohnt. (lex)

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