Drei Tage nach dem Blutbad von Würenlingen AG bestätigt die Kantonspolizei Schwyz: Killer Semun A.* (†36) war psychisch krank. Am 24. März wurde er auf ärztliche Anordnung hin in einer psychiatrischen Klinik fürsorgerisch untergebracht.
Fünfeinhalb Wochen in Behandlung
Behandelt wurde Semun A. zuletzt in der Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Littenheid im Kanton Thurgau. «Er war mit einer Fürsorgerischen Unterbringung (FU) wegen Selbst- und Fremdgefährdung in die Clienia Littenheid eingewiesen worden», sagt Kliniksprecherin Claudia Baumer zu Blick.ch.
Insgesamt fünfeinhalb Wochen wurde Semun A. in Littenheid behandelt. Gegen seinen Willen. Der eingebürgerte Türke hatte gegen die FU Rekurs erhoben. Das zuständige Gericht entschied am 15. April, dass er vorerst in der Klinik bleiben, bei einem weiterhin positiven Behandlungsverlauf aber entlassen werden muss.
«Sein Zustand verbesserte sich deutlich»
Baumer: «Während der Hospitalisation hat er sich gegenüber den anderen Patienten und Mitarbeitenden unauffällig verhalten, war freundlich und ruhig.» A. nahm an den Therapien teil und erhielt Medikamente: «Sein Zustand verbesserte sich deutlich.» Zu Mordabsichten hätte es keinerlei Anhaltspunkte gegeben.
Sogar nach Hause durfte der Killer während der Behandlung. «Ihm wurden zwei Tagesurlaube gewährt», sagt die Sprecherin, «ausserdem wurden zwei Belastungserprobungen zu Hause durchgeführt».
Unter Medikamenten entlassen
Am 30. April wurde Semun A. schliesslich entlassen, weil keine Selbst- oder Fremdgefährdung mehr erkennbar war. «Die ambulante Weiterbehandlung wurde vor seinem Austritt sorgfältig geplant. Zudem wurde ihm vor seiner Entlassung ein länger wirksames Medikament verabreicht», sagt Baumer. Bei diesem handelt es sich um ein sogenanntes Depot-Medikament, das zwei Wochen wirksam ist.
Es war nicht das erste Mal, dass Semun A. sich in psychiatrischer Behandlung befand. Baumer: «Der Patient war bereits 2011 in unsere Klinik eingewiesen und während drei Wochen behandelt worden, zudem war er 2013 freiwillig für einige Tage in unserer Klinik in Behandlung. Nach diesen Aufenthalten wurde er jeweils ambulant weiterbehandelt».