Das Norovirus ist im Pflegezentrum Linthgebiet in Uznach SG ausgebrochen! Bisher hat es einen Patienten erwischt. Er hat das Schlimmste schon überstanden. Doch die Gefahr lauert überall. Auf Türklinken, WC-Brillen und der Küche. Deswegen herrschen im Wohn- und Pflegeheim und vor allem rund um das Zimmer strenge Hygiene-Regeln.
«Das Norovirus ist sehr stabil und kann noch eine Weile irgendwo auf einer Türfalle überleben und jemanden anstecken», sagt der interimistische Leiter Werner Amport (60). «Der Erreger ist besonders heimtückisch. Für eine Ansteckung braucht es viel weniger Viren als etwa bei einer Grippe.»
Noch ist der Ausbruch nicht ausgestanden
Der Patient litt am Montag unter der Magen-Darm-Krankheit. Gestern Mittag hatte er bereits die obligaten 48 Stunden Beschwerdefreiheit hinter sich. Er selber ist darum nicht mehr ansteckend. «Aber das heisst leider nicht, dass es ausgestanden ist», sagt Amport. «Wir haben einen Krisenstab ins Leben gerufen.»
Kritisch ist vor allem, dass an Ostern eine grosse Zahl an Besuchern ins Pflegezentrum kommt. Amport: «Wir beschliessen laufend Massnahmen. Welche Bereiche müssen wir absperren? Wo braucht es Intensiv-Reinigungen? Welche Zonen können wir wieder freigeben? Wir wollen mit allen unseren Mitteln eine Ansteckung im Haus und nach draussen verhindern.»
Bis jetzt keine Todesfälle
Der Heimleiter hat bereits Erfahrung mit Norovirusausbrüchen in Pflegeheimen. Er hat mit seiner Firma seit 15 Jahren temporär die Führung von mehreren Pflegezentren übernommen. «Manchmal dauert ein Ausbruch mehrere Wochen, manchmal ist er nach wenigen Tagen zu Ende», erklärt er. Bis jetzt habe es durch den Norovirus unter seiner Führung keine Todesfälle gegeben.
«Ein Norovirusausbruch bedeutet einen grossen Zusatzaufwand», sagt er. «Es betrifft schlicht alle Angestellten im Pflegezentrum. Vom Pflegepersonal, über die Küche, die Hotellerie, den technischen Dienst.» Ab der Gewissheit der Infektion seien die Empfehlungen des Kantonsärztlichen Dienstes umgesetzt worden. «Ob wir das Virus besiegen und es bei dem einen Ausbruch bleibt, wissen wir erst vor Ostern», sagt Amport. «Bis dahin werden wir extrem vorsichtig sein.»
Keine weiteren Norovirusausbrüche
Die stellvertretende Kantonsärztin Karen Peier bestätigte den Ausbruch im Pflegezentrum. Die Geschäftsleitung habe alle notwendigen Massnahmen getroffen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern: «Dazu gehören zum Beispiel die Isolation der Erkrankten, wie auch Zutrittsmassnahmen, um die Ausbreitung ausserhalb des Heimes zu verhindern.» Immerhin: Im Moment seien im Kanton St. Gallen keine weiteren Norovirusausbrüche bekannt.