Die Ampel ist längst auf grün gesprungen. Doch zwei Streithähne interessiert es nicht – sie sehen rot. Ein Leserreporter beobachtet am Dienstagmittag eine wüste Szene in Rapperswil-Jona SG. Ein Mercedes-Lenker steht wütend an der Fahrertüre eines Kleinwagens. Durch das offene Fenster scheinen sich die beiden Männer zu beschimpfen. Plötzlich gibt der Kleinwagen Gas, die Reifen quietschen. Zum Abschied scheint der Mercedes-Lenker dem Fahrer noch eine Faust zu verpassen. Dann endet das Video.
Beim Mercedes-Rowdy handelt es sich um Jörg K.*, einem Unternehmer aus der Region. Er war laut eigenen Angaben gerade auf dem Weg zu einem Kunden, als es zu dem Vorfall kam. «Der Ausraster tut mir leid. Mir ist eine Sicherung durchgebrannt. Aber der andere Fahrer hat mich einfach so wütend gemacht», sagt er zu BLICK.
Denn kurz davor habe Jörg K. an einem Zebrastreifen für eine Mutter mit ihrem Kind angehalten. Die habe es sich dann aber doch anders überlegt und sei eben nicht über die Strasse. «Das hat den Mann, Ende 40, hinter mir richtig aufgeregt. Er hat wild im Wagen gestikuliert und mir den Stinkefinger gezeigt.»
Er wäre beinahe über seinen Fuss gefahren
Als die zwei dann an der roten Ampel nebeneinander stehen, hätte der Mann einfach weitergemacht. «Er liess sein Fenster runter und schimpfte weiter. Ich sei ein Idiot und hätte doch da nicht anhalten sollen.» Da sei ihm der Kragen geplatzt. Er stieg aus und stellte den Rüpel zur Rede. «Es wurde lauter zwischen uns. Ich habe ihm aber keine verpasst. Geschlagen habe ich ihn nicht», beteuert der Unternehmer. Er habe sich nur gewehrt, als der andere plötzlich das Fenster hoch liess und beinahe über seinen Fuss fuhr.
Im Nachhinein bereut Jörg K., so reagiert zu haben. Aber in dem Moment sei er so sauer gewesen. «Ich halte an einem Zebrastreifen für eine Mutter mit ihrem Kind und der hinter startet eine Schimpftirade.» Das könne er nicht verstehen. Trotzdem verspricht der Unternehmer: «Beim nächsten Mal versuche ich, gelassener zu reagieren.» (jmh)
*Name geändert