Gestern gegen 22 Uhr stiegen René S. (22) und seine Freundin Nicole (21) am Bahnhof Heiden AR aus dem Zug. «Wir haben unser dreijähriges Jubiläum bei einem Nachtessen gefeiert und hatten einen wunderschönen Abend», sagt S. zu Blick.ch.
Das Glück sollte die beiden in dieser Nacht noch weiter begleiten. «Ich wollte mir für den Nachhauseweg ein Red Bull aus dem Selecta-Automaten holen», sagt der 22-Jährige.
Produkt ausverkauft!
«Das Red Bull kam raus, doch von den eingeworfenen fünf Franken wurde nichts abgebucht.» Stattdessen erschien auf dem Display der Hinweis: Produkt ausverkauft!
S. forderte Fortuna erneut heraus und hatte Dusel. «So konnten wir jedes einzelne Produkt einmal aus dem Automaten lassen.»
Die Ausbeute war nicht nur entsprechend gross, sondern auch so richtig süss. Neben jeder Menge Getränke, Feuerzeuge und Zigarettenpapierchen gab es Maltesers, Twix, Snickers, M&M's, Kägi Fret, KitKat und vieles mehr.
«Wir konnten nicht widerstehen»
«Das war ein üppiges Dessertbuffet», freut sich S. «Halb im Spass sagte ich zu meiner Freundin: ‹Wirst sehen, der gibt uns auch noch den Fünfliber zurück›.» Und der 22-Jährige sollte Recht behalten.
Mit den Taschen voller Gratis-Süsswaren machten sich die beiden auf den Heimweg. «Obwohl meine Freundin im Restaurant schon ein Caramelköpfli hatte, konnten wir dem Gluscht nicht widerstehen», sagt S. «Als Bettmümpfeli gabs noch Kinder Bueno.»
Irgendwann ist auch mal genug
Blick.ch will wissen, ob er denn heute Morgen nochmals am Schleck-Automaten war? «Ich war zwar am Bahnhof, habe es aber gar nicht mehr ausprobiert», sagt S. «Musste ja auch zur Arbeit und hätte gar nicht gewusst, wo ich die ganzen Süsswaren hätte hinpacken sollen.»
Selecta hat unterdessen einen Techniker an den Bahnhof Heiden geschickt. «Vermutlich war es ein Problem mit der Lichtschranke», sagt Sprecherin Lena Emch. Diese habe wohl nicht erkannt, dass das gewählte Produkt rausgefallen sei. «Wir sind froh, dass wir es jetzt wissen.»
«Es ist irgendwie menschlich»
Böse ist sie dem jungen Pärchen aber nicht: «Das muss jeder selbst mit seinem Gewissen ausmachen, wie viel er rauslässt und irgendwie ist es ja auch menschlich, dass man es weiter probiert.»
Und wer jetzt denkt, die Glückspilze hätten gestern besser Lotto gespielt, anstatt sich am Automaten zu vergnügen, dem sei gesagt: Haben sie - und zwar erfolgreich!
«Beim Swiss Lotto haben wir gestern auch noch 50 Franken abgeräumt», verrät S. «Es war einfach ein perfekter Tag!»