220'000 Franken Steuergelder für versäumte Ferien
Ex-Chefbeamter zahlt umstrittene Abfindung zurück

Für nicht bezogene Ferientage erhielt der ehemalige Generalsekretär des St. Galler Gesundheitsdepartements, Roman Wüst, bei seiner Pensionierung ein ganzes Jahressalär. Der Fall sorgte im Kanton für Entrüstung. Nun hat er das Geld zurückbezahlt.
Publiziert: 06.04.2016 um 22:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:59 Uhr

Letztes Jahr ging in St. Gallen der Generalsekretär des Gesundheitsdepartementes nach 33 Jahren in Pension. Roman Wüst war in seiner Funktion geachtet, aber auch gefürchtet – eine graue Eminenz. 

Das Wichtigste zu seinem Abgang blieb jedoch lange im Dunkeln: Der Mann hatte bei seiner Pensionierung eine rekordverdächtig hohe Abfindung erhalten. Weil er über Jahre keine Ferien bezogen haben soll, erhielt er als Ausgleich ein ganzes Jahressalär. 

Das «St. Galler Tagblatt» schätzte die Summe der Abfindung, für die der Steuerzahler aufkam, auf rund 220'000 Franken. Im Kanton hat der Fall für anhaltende Kritik vonseiten der Bevölkerung und Politikern gesorgt. 

«Breites Unverständnis in der Bevölkerung»

Nun ist es im Fall Wüst jedoch zu einer überraschenden Kehrtwende gekommen. Wie die St. Galler Staatskanzlei mitteilte, hat der ehemalige Generalsekretär des Gesundheitsdepartements die umstrittene Abfindung an seinen Ex-Arbeitgeber wieder zurückbezahlt. 

Angesichts des «breiten Unverständnisses in der Bevölkerung» habe er sich entschlossen, den gesamten Betrag von 220'000 Franken der Staatskasse zurückzuzahlen, heisst es in der Mitteilung.

Dies, obwohl eine von der St. Galler Regierung veranlasste juristische Überprüfung ergeben hat, dass «die Abgeltung rechtmässig war». Offenbar kann Wüst auch ohne das grosszügige Feriensaldo gut leben. (gr)t

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