Angesichts der angespannten Lage in Lausanne und mit dem Ziel der Aufklärung und Beruhigung hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag beschlossen, erste Ergebnisse der Untersuchung zum Tod des jungen Lausanner Marvin M.* (†17) bekannt zu geben.
Die neuen Informationen zur Verfolgungsjagd vom Sonntag basiere vor allem auf Zeugenaussagen, die «in der Nähe des Unfallortes» unterwegs waren. Die beiden Polizisten seien ebenfalls befragt worden.
Marvin M. trug einen Helm
«Die Zeugenaussagen stimmen darin überein, dass der Fahrer des Zweirads einen Helm trug. Die beiden Zeugen gaben an, dass sie unmittelbar nach dem Unfall aus ihrem Fahrzeug ausgestiegen seien und sich dem Opfer genähert hätten, bevor die Polizeistreife mit Blaulicht am Unfallort eintraf.» Dies bestätige, dass zwischen den beiden Fahrzeugen ein erheblicher Abstand bestand und dass es zum Zeitpunkt des Unfalls zu keiner Berührung zwischen dem Polizeiauto und dem Töff gekommen sei, heisst es in der Mitteilung. Die Ermittler glauben: Marvin M. hat die Kontrolle über den Töff verloren.
Es wurde bestätigt, dass das Opfer keinen Führerausweis für die Klasse des von ihm gefahrenen Rollers besass, heisst es weiter. Laut der Anzeige, die der Besitzer des Rollers erstattet hat, wurde das Zweirad am Samstag, dem 23. August, in Ouchy gestohlen.
«Die Staatsanwaltschaft hofft, dass sich Lage in Bevölkerung beruhigt»
Weitere Ermittlungshandlungen seien im Gange, darunter eine Analyse der Unfalldynamik sowie die Untersuchung der «Black Box» (RAG) des Polizeifahrzeugs, um dessen Geschwindigkeit zum Zeitpunkt der Verfolgungsjagd und deren Dauer zu ermitteln, schreibt die Staatsanwaltschaft. Die Staatsanwältin ordnete zudem die Sicherung und Auswertung der Funkgespräche der Polizisten sowie die Autopsie des Opfers an.
«In Erwartung der Ergebnisse der laufenden Ermittlungen hofft die Staatsanwaltschaft, dass diese Informationen dazu beitragen werden, die Ereignisse vom Sonntag aufzuklären und die Lage in der Bevölkerung zu beruhigen.»
* Name bekannt