Marko C.* (19) sitzt daheim in Balsthal SO auf dem Stubensofa – und wird vom Vater (39) umarmt. «Mein Sohn ist doch ein Lieber», sagt der Papa zu BLICK. Und liefert so väterliche Unterstützung für den Audi-Rowdy!
Marko C. war mit 17 Jahren im geleasten Audi R8 seines Vaters vor der Polizei geflüchtet. Fuhr zweimal zu schnell. Bis er den Boliden im Oktober auf der A1 bei Lenzburg AG zerlegte.
Sein Vater will – anders als sein Sohn – unerkannt bleiben: «Ich habe ein Geschäft. Es muss nicht jeder wissen, dass Marko mein Sohn ist.» Steht er nicht zu ihm? «Doch. Aber was geschah, lag am Ende in seiner Verantwortung.»
«Welcher Junge möchte nicht mit einem solchen Auto fahren?»
Der Vater steht seinem Sohn zwar bei, schiebt einen Teil der Schuld aber einfach weiter ab: an die Grosseltern! «Ich war in den Ferien, als er mit 17 den Schlüssel des R8 nahm. Seine Grosseltern, die daheim waren, hätten aufpassen müssen.» Dass er das 525-PS-Auto nahm, versteht der Vater. «Welcher Junge möchte nicht mit einem solchen Auto fahren, wenn es vor der Türe steht?» Marko sei damals ja mit einer Busse bestraft worden und habe mit der Prüfung warten müssen.
Dazu, dass Marko C. vor dem A1-Crash zwei Mal geblitzt wurde, sagt der Vater: «Beim ersten Mal kriegte er erneut nur eine Busse. Und zum zweiten Vorfall läuft das Verfahren noch.» Er habe sein Billett damals ja behalten können.
Stinkefinger-Foto ist «unpassend»
Nach dem Unfall musste es der Mechatronik-Lehrling jedoch abgeben. Das versteht sein Vater nicht: «Er ist kein Schwerverbrecher!» Es könne schon sein, dass Marko beschleunigt habe, aber: «Es könnte ein Reifen geplatzt sein.»
Und das Stinkefinger-Foto von Marko C. auf Whatsapp? Auch da: Verständnis. «Das ist ein altes Foto. Es beweist nicht, dass er nach dem Unfall so sein Leben geniesst», sagt sein Vater. «Aber klar, es ist unpassend.»
Entscheidende Frage bleibt unbeantwortet
Dass der Vater mehrere Wagen hat, begründet er so: «Wir sind viele Familienmitglieder, die arbeiten und Autos brauchen. Zudem sind es, ausser dem R8, alles Occasionen.» Und: «Andere haben ein neues Haus, wir mehrere Autos.»
Es bleibt die Frage: Warum hat er seinem Sohn trotzdem immer wieder den R8 gegeben? Diese Frage hat der Vater von Marko C. nicht beantwortet.
* Name bekannt